Southern Pacific AM-2 Cab forward

Eine Articulated mit der Achsfolge 4-6-6-2

 

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Nachdem ich meine UP 2-8-8-0 Bull moose nun ausgemustert und verkauft habe, wollte ich schnellstmöglich eine andere Articulated. betriebsbereit auf die Beine stellen und da bot sich diese frühe Cab forward. der Southern Pacific an, die als Modell von Westside schon mehr als 20 Jahre in meinem Bestand ist und die ich fast ebenso lange zurück von einem hervorragenden Modellbau-Spezialisten habe überarbeiten lassen. Leider sind Fotos von den Originalen kaum aufzutreiben, werde dies jedoch bei Möglichkeit schnellstmöglich nachholen.
Nun soll es also sein eine Digitalisierung des Modells zu starten!
 
Eine doch etwas ältere Cab forward der SP der class AM-2 von 1920 mit der Achsfolge 4-6-6-2. Meiner Meinung nach eine schöne Lok, aber insbesondere ein sehr schönes Modell!  
Cab forwards. bei der SP war nun doch nichts ungewöhnliches, hatte man doch bereits früher die Notwendigkeit erkannt, dass bei den langen Tunneln und Schnee-Schutzbauwerken für das Lokpersonal etwas getan werden musste, da Lokomotiven mit vorausfahrendem Schornstein auf Grund der Raucheinwirkungen des Personal gleich reihenweise um- und damit ausfallen ließ. Also wurden die Loks gedreht, auf Ölfeuerung umgestellt und schon war das Problem gelöst. Dass diese Loks zunächst als echte Mallets. gebaut und später zu Articulateds. umgebaut wurden, lag an den Leistungsanforderungen, die für die Bergregionen der Southern Pacific erforderlich waren und durch Loks mit starren Rahmen nicht erfüllt werden konnten. Und fertig waren die ersten der sonst nirgendwo anzutreffenden Serien der Cab forwards bei der SP. Sehr viel bekannter waren dann die jeweils vierfach gekuppelten Serien dieser Articulateds, die dann als richtig schwere Güterzuglokomotiven in einer großen Anzahl bis zur Ablösung durch sehr viel schwächere Diesellokomotiven in den fünfziger Jahren zuverlässig ihren Dienst versahen.
 
Details an der Front. Und warum ist die Lok mit dem Führerhaus nach vorn gedreht? Mehr dazu in der Beschreibung zur Galerie!  
Diese zwölf Loks der class AM-2 starteten als 2-6-6-2. Lokomotiven der class MM-2, das eine Abkürzung für Mallet Mogul ist, denn diese Loks wurden schon 1911 vom Hersteller Baldwin als Mallet-Lokomotiven geliefert. Auf Grund von Entgleisungen wurde aus der einachsigen führenden Laufachse ein zweiachsiges Drehgestell und es entstand die 4-6-6-2, die jedoch trotzdem zunächst auf’s Abstellgleis wanderten. Ab 1920 wurden diese Loks zu Simple Articulateds. umgebaut und wurden damit der neuen class AM-2 zugeordnet, kurz für articulated Mogul, wobei die Loks von Anbeginn ihre Nummern 4200 – 4211 beibehielten. 1938 wurden diese Loks dann in 3900 – 3911 umnummeriert, um die 4200er Nummern für neue Loks der Klassen AC-8 und AC-10 frei zu machen. Die Bezeichnung AC steht dann für Articulated consolidation, also das Synonym für vierachsige Loks mit einer Laufachse, immer von der Frontseite, also der Rauchkammer der Lok aus gesehen.
Bezüglich der Abstammungsgeschichte und der Nummerierung dieser Loks siehe auch die Site über die Cab Forwards von ESPEE MODELERS ARCHIVE.
 
Natürlich auch noch von einem Standpunkt hinter der Lok, auffällig der sogenannte ''Whal back'' Tender, eine öfter anzutreffender Tender bei der SP, wenn die Lok mit Öl gefeuert wurde.  
Es war eine Eigenheit der SP, dass einige Klassen mit sogenannten “whaleback”-Tendern ausgestattet wurden, also Tender ähnlich zu einem “Walrücken”. Hier ist dieser Tender ganz deutlich zu sehen, allerdings ist zu berücksichtigen, dass dies eben ein Tender zum Bunkern von Heizöl und nicht Kohle war. Aber ohne eine Ölfeuerung wäre es auch nicht möglich gewesen, die Loks mit dem Cab, dem Führerhaus, vornweg überhaupt zu betreiben.
Die ganze Konstruktion ist also durchwegs logisch, insgesamt sehen diese Loks dann doch ziemlich ungewöhnlich aus, waren aber bei der Southern Pacific das Normalste, was man sich vorstellen kann.

Zur Ergänzung des bisher Geschriebenen möchte ich noch die vielen Bilder und Erläuterungen zu articulated locomotives der Southern Pacific auf dieser Website von Jason Hill verweisen, die eine ausgezeichnet Übersicht über diese speziellen Lokomotiven gibt und wo diese AM-2 ebenso mit den entsprechenden Informationen erwähnt wird.
 
Nun auch noch ein Bild vom Vorbild - Southern Pacific 4-6-6-2 class AM-2. Courtesy George Elwood - www.rr-fallenflags.com

Courtesy George Ellwood – www.rr-fallenflags.com
 
Da musste mich doch erst ein Freund darauf aufmerksam machen, dass es vor nahezu ewigen Zeiten – ziemlich genau acht Jahre – während eines Treffens mit dem US-Bahn Freundeskreis einen kurzen Einsatz dieses Lokmodells gegeben hat, damals noch im Zustand des Gleichstrombetriebs, und das folgende Bild ist wohl eines der ganz wenigen, das dies dokumentiert.
 
Meine Southern Pacific AM-2 tatsächlich im Einsatz! Ein Ereignis, das ich längst vergessen hatte - Stammtisch-Treffen mit Fahrbetrieb im Aufenthaltsraum der Feuerwache von Dresden-Cossebaude, Oktober 2011.

Nutzung mit freundlicher Erlaubnis von Sven Kreibig, Hoyerswerda
 
Nun bin ich über der Digitalisierung drüber her! Die nächsten Bilder werden in der Galerie ergänzt, so wie es die Arbeitsfortschritte ermöglichen. Bleiben Sie also bitte dran und schauen Sie wieder einmal vorbei. Danke!

 


 
Klicken Sie auf eines der Thumbnail-Bilder und starten Sie damit Ihre Diashow.
 
 


 
Nun lassen sich nicht alle Informationen in einfachen Bildern unterbringen, manchmal müssen es auch bewegte Bilder sein!
Hier ein kurzes Video nach der abgeschlossenen Digitalisierung – dachte ich!
 

 
Doch war zu diesem Zeitpunkt eine wichtige Sache noch nicht in Ordnung! Einmal fährt die Lok doch erheblich zu langsam und darüber hinaus sollte es NICHT zum Blockieren der Räder kommen, wenn die Lok gegen ein Hindernis fährt, was in etwa auch einem zu schweren Zug in der Steigung entsprechen könnte. Die Räder müssen im Extremfall schleudern, ansonsten könnte der Motor durchbrennen! Und wenn ich es genau nehme, ist es mir unverständlich, dass der Motor, der vor Jahren bei der Überarbeitung durch einen von mir hoch geschätzten Feinmechaniker eingebaut wurde, jetzt eine solch schwache Leistung bringt. Also musste ich die Arbeit mit der Suche nach Korrekturmöglichkeiten fortsetzten! Ein neuer Motor, diesmal definitiv einer von Faulhaber, einschließlich eines neuen Vorgelegegetriebes mit einem etwas anderem Untersetzungsverhältnis brachte dann den gewünschten Erfolge bei der Verbesserung der Fahreigenschaften! Da nun schließlich auch der von mir bevorzugte Decoder von TCS seitens des Herstellers überarbeitet wurde, bei dem nun auch die BEMF-Steuerung bei Faulhaber-Motoren, zu gut deutsch – die rückwirkende elektronische Motorlaststeuerung funktioniert, bin ich gegenwärtig mit dem Modell nahezu vollständig zufrieden!

Bisher hatte ich einige äußerliche Arbeiten an der Lok noch nicht realisiert, weil ich eben erst einmal das Problem der nicht zufriedenstellenden Fahreigenschaften gelöst haben wollte, dies kann nun nachgeholt werden. Das Modell wird damit also in absehbarer Zeit noch einmal auf meinen Arbeitsplatz zurückkehren!

 

Und wie werde ich diese Lok einsetzen können? Sie bietet sich insbesondere als schwere Personenzuglok an, aber das, was ich da geplant hatte, ist nun Geschichte. Es wäre ein zu umfangreiches Projekt geworden, dass ich mit dem Bau von fünf Wagenmodellen wohl niemals zu Ende gebracht hätte. Nun sind die Bausätze verkauft, der neue Eigentümer hat jedenfalls die Absicht, da einen schönen Personenzug aufbauen zu wollen.

Aber wer will es mir verübeln, diese Lok auch einmal vor einem Güterzug einzusetzen? Es war sowieso Usus, dass Lokdispatcher in den USA oftmals die Lok für eine Zugleistung eingesetzt haben, die gerade verfügbar war und den notwendigen Leistungsanforderungen entsprach, wenn die Stammreihe gerade nicht zur Verfügung stand. Also sehe ich da gar kein Problem. Viel entscheidender für mich ist, dass ich gleich zwei passende Cabooses für solche Züge verwenden kann, einmal ein ziemlich gutes Modell von Walthers und zum zweiten ein Modell von American Model Builders, einen gelaserten Holzbausatz, der allerdings noch gebaut werden muss. Das jedoch dann, wenn die Zeit ran ist, und als erstes ist ja schon einmal das Industriemodell einsatzbereit!

 


 

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