Lokomotivmodelle – die gefahren werden
- Eine Idee, die Schritt für Schritt Realität wird -
Eigentlich seit Beginn der Zeit, als ich amerikanische Messingmodelle kennen und lieben gelernt habe, hatte ich den Wunsch, Lokomotivmodelle auch auf Wagenmodellen zu transportieren, “spazieren zu fahren”. Besondere Ladungen war schon immer ein Faible von mir und entsprechende Wagenmodelle habe ich ja auch gebaut, insbesondere habe ich aber eben auch Abbildungen solcher Loktransporte zahlreich im Web gefunden.
Doch es dauerte eine Weile, bis ich an eine Realisierung denken konnte, bis mir der Zufall gleich zwei Schmalspur-Lokmodelle bescherte, die ich beide recht günstig erwerben konnte, und damit war die Möglichkeit gegeben, diese Lokmodelle zu verladen und zu transportieren, denn ansonsten befasse ich maich ja nicht mit der Schmalspureisenbahn. Und damit war die Grundlage für solche spezielle Beladungen geschaffen – und dies hier ist nun die Quintessenz, das bereits fertige Modell wie auch die zukünftigen Arbeiten hier in dieser Beschreibung zusammenzuführen.
In der Zwischenzeit habe ich mich auch entschlossen, die beiden wohl niemals sonst in eine Nutzung zu überführenden Shays als Ladegut einzusetzen, und damit könnten es mit der umsetzung dieser Gedanken sogar vier Lokmodelle werden, mit dem och einen Loktransport-Sonderzug aufbauen könnte. Was für eine Aussicht auf einen ganz besonderen Zug! Dieser Gedanke sollte unbedingt Realität werden!
Der kleine Switcher der D&RG – schon transportbereit!
Für mich war diese Lok der erste Schritt zu amerikanischen Schmalspurbahnen, im Englischen Narrow Gauge railroads, es begann jedoch mit einer nicht ganz erfreulichen Überraschung. Hatte sich doch mein Freund aus Dortmund ein Eigenbau-Wagenmodell aus meiner Sammlung gewünscht – und das hat er bekommen, eines der feinsten und sehr aufwändigen Modelle, die ich je auf der Werkbank hatte. Und da ich schon lange den Wunsch hatte, eine Schmalspurlok auf einem Transportwagen “spazieren zu fahren”, kam mir sein Angebot, ein entsprechendes Modell zu schicken, gerade Recht. Aber leider kam das, was man eine Baustelle nennt.
Wie die Geschichte dann weitergeht, können Sie gern im ersten Teil meiner Galerie Narrow Gauge – Schmalspurloks als Statisten! nachverfolgen, aber letzendlich ist doch was Ordentliches draus geworden!
Ein passender Wagen ist mit einer kleinen Serie von flat cars entstanden, hier ein identisches Modell mit der Beschriftung nach dem Vorbild für diese Modell. Der Wagen für die zu transportierende Lok ist jedoch nach meiner eigenen Bahngesellschaft beschriftet und nicht ganz so gealteret, wie das Modell im Bild zuvor.
Falls Sie auch noch den Bau dieser flat cars verfolgen möchten, dann öffnen Sie bitte den Link Alte flat cars der Michigan Central.
Da diese beiden Arbeiten nun schon einige Zeit zurück liegen, ist das Ergebnis hier bereits im Bild zu sehen, der flat car und die schöne kleine Schmalspurlok der Denver & Rio Grande. Eine Rundfahrt auf einem größeren Clublayouts hat diese Lok dann auch schon gehabt, natürlich Huckepack!
Mit einer etwas größeren Schmalspurlok geht’s weiter!
Ein glücklicher Umstand bescherte mir nahezu zeitgleich zu dem vorherigen Modell eine weitere Schmalspurlok, eine Schlepptenderlok der class C-25 der Denver & Rio Grande Western, die bis auf ganz wenige Arbeiten nur zu lackieren war. Einige Bilder gibts auch dazu in einem zweiten Teil der Galerie Narrow Gauge – Schmalspurloks als Statisten!, schauen Sie doch einfach mal rein!
Der wesentlich Teil für diesen Loktransport war aber die Suche nach passenden Transportwagen und ein besonders schönes Beispiel möchte ich Ihnen hier vorstellen.
• Source: The Denver Public Library, Western History Collection, call RR-1260
- Nutzung mit schriftlicher Genehmigung des Eigentümers
Mit dem Transport von Lok und Tender getrennt auf zwei Wagen wird die Sache wesentlich einfacher, auch wenn hier im Bild Lok und Tender gekuppelt sind, was zu einer ungleichen Verteilung der Last auf jeden der beiden Wagen führt. Ist da ein Modell lieferbar, dass ich möglichst ohne viel Arbeit für den Loktransport verwenden könnte?
Und ich habe einen flat car gefunden, zumindest schien dieses Messingmodell gut zu passen! Ein flat car der Pennsylvania RR. class FM, erstmals 1902 gebaut und über viele Jahre, ja Jahrzehnte im Einsatz, wo die ersten Lieferungen sogar noch mit archbar-Drehgestellen. ausgerüstet waren, das musste einfach das Richtige sein und zudem Vorbildfotos gut entspricht! Doch die Diskussion auf Facebook war intensiv, dieser Wagen ist für eine solch schwere Ladung definitiv nicht geeignet.
Doch es bahnt sich eine Lösung an, man muss nur den eigenen Wagenpark ein wenig durchforsten und einfach ein bisschen tauschen …
… und schon hat man eine Lösung in der Tasche! Dieser Wagen, den ich bisher in einem anderen Zusammenhang benutzt habe, ist eindeutig für eine schwerere Ladung zugelassen und somit das richtige Transportfahrzeug.
Bleibt nur noch der Wagen für den Tender, der war allerdings zu bauen. Vorbilder? Kein Problem!
Glücklicherweise habe ich über die Zeit hinweg immer wieder Bilder aller möglichen Wagentypen gesammelt und da erschien mir dieser flat car als besonders geeignet, ist er doch dem “Nebenbei-Produkt” ziemlich ähnlich, das ich bisher in Verbindung mit meinen Säure-Tankwagen zu bauen begonnen hatte. Doch die Beschreibung dazu habe ich aus dieser Beschreibung ausgegliedert und nun geht’s damit hier weiter!
Der Rahmen …
… mit der eingelegten Bodenplatte aus Blei, die später nicht mehr zu sehen sein wird, wenn die Bodenbeplankung aufgeklebt ist. Notwendig ist das Blei unbedingt, denn der flat, wäre er ausschließlich aus Holz, bringt kaum Gewicht auf’s Gleis. Da hilfte auch die Ladung wenig, denn der Tender, den der Wagen transportieren wird, ist ebenso ein Leichtgewicht.
Schritt für Schritt geht’s weiter mit dem flat car für den Tender, stake pockets. und truss rods. sind hinzugekommen, sechs Stück wie beim Vorbild!
Wenn der Flat car nun schon einmal diesen Arbeitsstand erreicht hat, da sollte man doch auch schon einmal einen Blick voraus wagen können? So sollte es werden mit diesen beiden Wagenmodellen und der Lok und damit folge ich ziemlich genau einem Vorbildfoto, das ich aber leider aus Gründen des Urheberrechts dann doch nicht mit ruhigem Gewissen hier einbinden kann.
An diesem Punkt bin ich mit diesem Wagen nun gerade angelangt und die nächsten Schritte werden hier in Kürze angefügt.
Aber da sind ja auch noch zwei Shays!
Und was für Lokomotiven – Shays! Zwei Modelle, die noch nie den Weg aus der Vitrine gefunden haben, geschweige denn auf einem Layout zum Einsatz gekommen sind. Beide fahrtüchtig, natürlich DC (Gleichstrom), allerdings habe ich den Gedanken, diese Modelle einsatzgerecht als Logging-Loks einzusetzen, bereits vor längerer Zeit aufgegeben. Doch weggeben ging natürlich auch nicht, dazu sind die Loks zu spezifisch und in meinen Augen zu schön.
Und so bekommen diese beiden Shays hier ein erstes Mal ein Bild und möglicherweise auch Publikum.
Auch wenn diese beiden Modelle für den Einsatz auf Standardgleisen ausgelegt sind, auf einem Transportwagen sind sie allemal gut aufgehoben, denn diese Lokomotiven wurden niemals auf den Streckengleisen großer Bahngesellschaften vom Hersteller oder zu und von Überholungen überführt, dazu waren sie zu langsam und für die Fahrt über längere Distanzen auch nicht ausgelegt. Also war nur der Transport als Ladegut auf flat cars die Möglichkeit der Überführung. Und das ist für mich die Möglichkeit, auch diesen beiden Modellen ein bisschen Bewegung in der Öffentlichkeit zu verschaffen, denn Abbildungen von Loktransporten findet man im Netz zu Hauf.
Wieder die Suche nach einem geeigneten Wagenmodell, wenigstens erst einmal einen! Für mich heißt das natürlich immer, auch den Entstehungszeitpunkt der Vorbilder zu berücksichtigen, denn so um und nach 1900, das ist nun einmal meine Zeit.
Diesen Wagen finde ich nun wirklich interessant, auch wenn er niedrige Bordwände besitzt, aber er ist alt, dazu ganz schön durchhängend und das trotz der vier Doppeltrussrods. Aber damit könnte es ein Modell für mich werden, denn solche doppelte Queenposts. habe ich aus Überresten eines anderen Modellbaus zur Verfügung. Im Übrigen erinnert mich dieser Wagen mit seiner Ladung sehr an einen flat car in meiner Sammlung von Eigenbaumodellen, den ich vor einiger Zeit schon einmal ohne ein konkretes Vorbild gebaut und beladen hatte. Wie sich die Ideen doch immer wieder in der Realität bestätigen!
Und weil es reizt, diese Idee in die Tat umzusetzen, habe ich das Modell recht schnell zu dem vorherigen Modellbau nachgezogen, so dass nun alle Arbeitsschritte gemeinsam vorangetrieben werden können. Damit sollte das Ziel schneller erreicht werden, …
… ohne dass dabei die Unterschiede vernachlässigt werden! Hier habe ich die bereits zuvor erwähnten doppelten Queenposts einsetzen können, so dass das Modell dadurch mit acht Trussrods ausgestattet wird, ganz so wie das Vorbild, und wie ich es noch nie realisiert habe. Es kommt eben immer wieder etwas Neues bei meinem Modellbau hinzu!
Wenn nun der Wagen schon einmal auf eigenen Rädern steht, dann muss natürlich auch diese Vorschaubild sein, wie er mit der Lokomotive oben drauf aussieht, auch wenn am Wagen noch eine Menge Details ergänzt werden müssen und die Lok, Sie sehen es selbst, natürlich noch Farbe und Beschriftung braucht. Also insgesamt jede Menge Arbeit!
Dieses Bild mit den drei Loks bietet sich nun geradezu an, diese gemeinsam auf ihren Wagen abzulichten und was die Zukunft sein soll, dies alles zusammen einmal als einen besonderen Zug fahren zu lassen! Sicherlich nicht alltäglich, aber gerade deswegen wollte ich dieses Bild einfach schießen! Auf die Reaktionen im Web bin ich nun gespannt wie ein Flitzebogen!
Aber wie immer, neue Informationen werden hier zeitnah ergänzt. Bis demnächst!