Chicago & North Western – class D Atlantic
Ein schnelles Rennpferd für einen besonderen Zug!
Das ist die Lokomotive, über die ich hier berichten möchte, ein richtiges Rennpferd mit großen 81-Zoll Rädern, also 2,05 Meter, natürlich nur für leichte Züge gedacht, aber so modern sie auch aussieht, die Lok ist doch schon 1900 gebaut, allerdings hat sie wohl schon einige Modernisierungen erfahren.
• Quelle: Chuckman’s Photos on WordPress – for privat use only!
- CHICAGO NOSTALGIA AND MEMORABILIA
Wer sucht, der findet! Ich habe gesucht und dieses schöne Bild gefunden. Genau meine Lok?
Ich kann die Frage nicht absolut bejahen, da es einige nahezu baugleiche Loks gab, die für die Chicago, St Paul, Minneapolis & Omaha Railroad gebaut wurden, eine Tochtergesellschaft der C&NW. Und diese erhielten dann mit einem Umbau auch Überhitzer, haben aber wie mein Modell “slanted cylinder” mit einer Stephenson-Steuerung besessen. Wenn aber so viel Übereinstimmung der Klassen und Unterklassen besteht, dann kann ich sicher auch mit ruhigem Gewissen sagen, Sie sehen hier eines der Vorbilder für mein Modell. Was soll man da lang drüber diskutieren!
Leider darf man bei der Geschichte von Dampflokomotiven nicht verkennen, deren Zeit ist nun leider längst vorbei, und so darf man sich nicht wundern, dass es auch solche Bilder gibt, die in der Zeit des Niedergangs der Dampflokomotiven dann auch ohne viel Wehklagen entstanden sind.
Ich habe den leisen Verdacht, dass dies möglicherweise die letzte Lok sein könnte, die mit einem relativ günstigen Kauf in meinen Bestand gekommen ist, aber sie ist es definitiv wert. Auf’s feinste detailliert, ein ausgezeichnetes Laufverhalten, auch wenn ich geringfügig nacharbeiten musste, aber genau die Lok, die ich für einen ursprünglich geplanten Pullman Luxus-Zug einsetzen wollte, wo das Projekt allerdings gestorben ist. Diese Lok der Chicago & North Western ist ein Renner, die großen Räder mit 81ft Durchmesser beweisen es, und sind damit genau richtig für einen schnellen Zug, der allerdings nun ein bisschen anders aussieht, als zunächst geplant. Sehen Sie dazu die Anmerkung am Ende dieser Beschreibung.
Dieses Modell ist ein Import von Overland Inc. und hergestellt von Ajin in Süd-Korea. Man beachte die Besonderheit an den Zylinderblöcken, dies sind sogenannte “slanted cylinders”, wo die Kolbenschieber weit nach innen versetzt sind, um sie in Flucht mit der innen liegenden Stephenson-Steuerung. zu positionieren. (Die “normale” Ausführung der Lok mit “straight” Cylinders und Walscheart-Steuerung. hätte ich auch haben können, aber sie wäre eben die “normale” Lok gewesen, auch wenn selbst diese zeitlich in meine Modellbahn-Ära gepasst hätte.)
Das Vorbild wurde schon 1900 gebaut, allerdings sah sie da noch erheblich “glatter” aus, die vielen hier hervorragend im Detail ergänzten Zurüstungen sind ein Ergebnis der etwas späteren Jahre des Einsatzes. Bis zum Lebensende, das nicht genau bekannt ist, aber doch nicht allzu früh gewesen sein soll, war die Lok eine Nassdampflok, auch ein seltenes Beispiel des amerikanischen Eisenbahnbetriebs.
Alles Weitere über die Bearbeitung und Digitalisierung der Lok möchte ich Ihnen wieder in der Kurzform einer Bildergalerie präsentieren, ich denke doch, dass ich Ihnen auf diesem Weg eine zwar kompakte, aber doch vollständige Information über den Werdegang des Modells bieten kann.
Klicken Sie auf eines der Thumbnail-Bilder und starten Sie damit Ihre Diashow.
Nach den ersten Arbeiten, eher Korrekturen, habe ich ein kurzes Video aufgenommen, das Ihnen den weichen Lauf der Lok zeigen soll. Und damit dies so richtig sichtbar wird, habe ich noch eine temporäre Decoder-Installation dazu eingerichtet, so dass die Lok auch richtig langsam fahren kann.
Ein kurzer zweiter Teil ist ergänzt, nachdem ich nach kleinen Handgriffen weitere Laufprobleme beseitigt habe.
Doch dabei sollte es nicht bleiben, bezugnehmend auf die Galerie mit den Bildern zu den Radsätzen, die schief im Rahmen stehen und darüber hinaus die Lager zu viel Spiel haben, ist dann das zweite Video entstanden, das zeigt, dass nun mit korrekt gelagerten Achsen alles in Ordnung sein sollte.
Und hier nun im nächsten Video das vorläufige Ergebnis einschließlich der Digitalisierung! Der WOW-Sound Decoder von TCS macht das was er soll, gute Fahreigenschaften und einen ordentlichen Sound, wobei ich da vielleicht noch ein paar Einstellungen vornehmen werde. Und vorläufig heißt in diesem Fall, die Synchronisation des Dampfschlags mit der Zapfen- bzw. Kolbenstellung muss noch ausgeführt werden, wird aber in Kürze ausgeführt – was nun schließlich auch erledigt ist!
Fall Sie interessiert, wie ich diese Dampfschlagsteuerung mit einer Lösung realisiert habe, die auf der Basis einer Cam beruht, dann rufen Sie doch bitte meine Beschreibung Cams – echter Sound für Dampfloks! auf.
Und mit diesem vorläufig letzten Video kann für dieses Modell ein Schlussstrich gezogen werden – alles läuft und funktioniert zur vollsten Zufriedenheit!
Vielleicht noch eine, ja zwei Ergänzungen.
Zum einen hatte es zwischenzeitlich ein Bild meines Modells geschafft, als Header der Facebook-Gruppe “Brass Locomotive Collectors” ausgewählt zu werden. Hat mich natürlich sehr gefreut!
Zum anderen war in einem Kommentar zu einem meiner Beiträge auf Facebook ein kurzes Video verlinkt, das ich auch Ihnen gern zeigen möchte – “Flag stop”. Ich finde dieses nur zwei Minuten lange Video jedenfalls ausgesprochen unterhaltsam, auch wenn gar nicht soooooooo viel passiert!
Dieses Video war der Ausgangspunkt, dass ich solch einen kleinen, kurzen Zug auch gern im Bestand haben wollte und so war die Entscheidung naheliegend, ja, das sollte es sein – mitsamt dieser Lok!
Dieses kurze Video zeigt deutlich, in was für einer Zusammenstellung solche lokalen Personenzüge oftmals unterwegs waren, mindestens ein oder auch zwei Gepäckwagen, also natürlich baggage cars, zumeist dann ein RPO. oder eine Kombination dieser Wagen, und einen, oft einzigen Personenwagen. Bei den Amerikanern waren diese Züge als “suburban trains” bezeichnet, die das Umland um größere Metropolen bedienten und für die auf Grund der geringen Leistungsanforderungen zumeist ältere Lokomotiven vorgespannt wurde, selbst wenn es wie in diesem Beispiel “Rennpferde” mit 81 Zoll großen Rädern waren, also ca. 2,06 Meter. In der Quintessenz also alles kurze Züge, die man ziemlich einfach zusammenstellen kann – und damit ist dies fast wieder eine Idee, wobei es allerdings an den passenden Wagenmodellen gänzlich mangelt. Oder ein Wagensatz von Rivarossi? Da war tatsächlich vor einiger Zeit etwas auf den Markt gekommen, aber auch schon lange vergriffen! Vor allem gefällt mir aber nicht, einfach so Wagenmodelle kaufe, auspacken und losfahren. Es sollen meine Wagenmodelle sein, wo ich mit meiner Arbeit dann doch etwas Persönliches draus gemacht habe, alles andere ist bis auf ganz wenge Ausnahmen einfach nicht mein Weg.
• Foto: Robert C. Nicholls
Nutzung mit freundlicher Erlaubnis von / permission by Taylor Rush
Dieses Bild zeigt ziemlich genau das, was ich nach dem Video mir so vorgestellt hatte, ein kurzer Commuter train, ein Vorortzug mit dieser Lok, die mir so sehr gefällt, allerdings mit dem Problem, dass es passende Wagenmodelle nicht gibt – siehe zuvor. Dass es trotz der nicht verfügbaren Wagen zu solch einem kurzen Suburban train kommen kann und sicher kommen wird, zeigt dann ein anderer Beitrag, wo alles so richtig passt – nicht mit dieser Lok, nicht bei dieser Bahngesellschaft, sondern die Pennsylvania Railroad, und ziemlich ausführlich im Artikel Ein Clocker der Pennsy RR. beschrieben.
Wenn schon kein Suburban train der CNW, dann wäre ein richtiger Expresszug aus Pullman cars für diese Lok sicher auch keine schlechte Lösung, …
… zumal ich fünf solcher Wagenmodelle der Palace car Serie von MDC/Roundhouse als Bausätze im Schrank liegen habe!
Nein, ich muss es korrigieren – liegen hatte. Ich habe die Modelle verkauft, weil, ich muss es gestehen, es wäre ein zu umfangreiches Projekt geworden, das ich wohl niemals hätte zu Ende führen können. Vielleicht wird es der neue Eigentümer der Modelle dann schaffen. Ein schöner Zug wäre es auf alle Fälle geworden.
Doch wenn man mit der Realisierung einmal etwas länger wartet, so wie in diesem Fall, da ändern sich manchmal auch die Gegebenheiten, denn schon seit geraumer Zeit hatte ich im Hinterkopf den Gedanken, dass mangels der angedachten Wagenmodelle ein “Superintendent special train” auch keine schlechte Lösung sein könnte, also ein Zug für den Chief Executive Offizer mit nur einem Wagen, dafür aber mit einer möglichst luxuriösen Ausstattung. Und ohne, dass ich besonders danach gesucht hätte, taucht doch dieser Pullman heavy weight Observation car im Internet auf – und schnelles Handeln brachte den Erfolg, gekauft! Ein Wagenmodell des auch schon lange nicht mehr existierenden Importeurs Shoreham Shops Ltd., das, so der Verkäufer, ausgezeichnet lackiert und als Pullman-Wagen beschriftet ist.
Ich denke sogar, dass dieses Messingmodell noch besser für den ins Auge gefassten Superintendent train mit seiner Stahlbauweise geignet ist, als es der früher angedachte Observation car in Holzbauweise aus dem zuvor angeführten Bestand ist. Wie lange sind solche Wagen, die etwa 1900 entstanden sind, im Einsatz gewesen? Mit diesem Stahlwagen kann ich dem gegenüber einen solchen Zug über einen wesentlich längeren Zeitraum betreiben, ja sogar bis in die fünfziger Jahre und damit zu jedem Treffen der US-Bahner mit dem Zeitraum “Transition era”, also der Übergangszeit zu Diesel, auftreten! Auch wenn ich damit die Grenzen meines eigenen Modellbahnzeitraums wieder einmal kräftig überschreite, ich freue mich auf diesen Zug, der dann so aussehen wird, auch wenn der Wagen wie abgebildet noch ein wenig Nacharbeit bedarf!
Doch noch steht ein bisschen Arbeit an diesem schönem Pullman observation car an, wobei sich rein äußerlich nicht viel verändern wird, außer dass eben unbedingt Zugschlusslaternen angebaut werden müssen. Wenn Sie noch ein paar Details über die Arbeit an diesem Pullman observation car nachlesen möchten, mit einem Click auf den Link können Sie diese Beschreibung aufrufen.
Aber vielleicht interessiert Sie auch ein erstes Video mit dieser Lok? Und das genau mit diesem observation car, also so ein Zug, wie ich ihn im Bild bei mir auf dem Testgleis abgelichtet habe? Dann schlage ich Ihnen vor, zu meiner Seite Züge – Züge – Züge zu wechseln, da hat die Lok und dieser Wagen als “Special train” für den Superintendent seinen ersten Auslauf bekommen.