Decker reefer – die mit der Dachbeschriftung
- Ein Umbau zu korrekt detaillierten Modellen –
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Da hatte ich doch schon vor längerer Zeit einen Videoclip gesehen, wo das Modell eines reefers. mit einer Dachbeschriftung auf Rangierfahrt war – ein reefer der “Decker Meat Refrigerator Line”. Ungewöhnlich, eine absolute Ausnahme – und daher auffallend!
Eine Recherche ergab, dass dieses Modell noch nicht einmal ein Handarbeitsmodell oder ein Modell mit einer privaten Lackierung war, nein es war ein Industriemodell von ATLAS, das vor einiger Zeit in einer Serie von old time Reefern als eine der verschiedenen Lackierungsvarianten im Handel war. Und natürlich nirgendwo erhältlich war, selbst über die zwei, drei Jahre hinweg nicht, wo ich eine Suche bei Ebay eingestellt hatte. Ich war schon drauf und dran, eine eigene Version auf die Beine zu stellen, denn es gab genügend Bilder auch von Modellen in größerer Spurweite, so dass die eigene Herstellung eines Decalsets. kein Problem gewesen wäre. Und dann plötzlich gleich drei, vier und mehr Angebote auch mit verschiedenen Wagennummern – Atlas hat eine Neuauflage angekündigt, die Nachfrage nach genau diesem Modell war wohl zu groß!
Und das sind nun die drei Modelle, die den Weg zu mir gefunden haben. Zugegebenermaßen, nur eines davon wird am Ende meine Sammlung bereichern, aber Wagen mit einer Dachbeschriftung sind eben doch etwas Außergewöhnliches. Nun bin ich fast ein bisschen traurig, dass es keine Unikate sind, was natürlich bei Industriemodellen auch eine Utopie wäre. Aber ich will eben doch die Modelle zu “meinen” Modellen machen, Detailverbesserungen, die dann wohl alle anderen Fahrzeuge dieser Serie eben nicht haben. Also doch Unikate! Hoffe ich doch!
Wer mit meiner Website einigermaßen vertraut ist, dem wird auffallen, dass ich schon einmal eine Arbeit mit solchen Wagen beschrieben habe, nämlich im Artikel Korrekte K-Bremsen – für Modelle um 1900. Allerdings waren es Modelle mit anderen Lackierungen – aber das Entscheidende war, dass der Unterboden so gar nicht zu den recht gut gestalteten Modellen passen wollte. Weder Fisch noch Fleisch – aber lesen in diesem Artikel, was ich da alles bearbeitet habe.
Es war von vornherein klar, dass ich das Gleiche und noch etwas mehr an dieser zweiten Auflage der Modellserie tun wollte. Da aber so ziemlich alles schon einmal beschrieben ist, siehe den Link zuvor, werde ich mich hier kurz fassen, dann aber besonders auf die speziellen Änderungen bei diesen Modellen eingehen.
Die Unterböden haben einen neuen Holzrahmen bekommen. Und was hier noch nicht ersichtlich ist, Ich habe die Gehäuse der Modelle etwas “tiefer gelegt”, um es genau zu sagen, 1,5 Millimeter. Das klingt nicht viel, macht jedoch eine ganze Menge aus und war ziemlich leicht zu bewerkstelligen. Die Modelle sind im Original einfach zu hochbeinig! Wenn die Modelle fertig sein sollten, werde ich noch ein vergleichendes Bild einstellen, um den Unterschied damit nochmals deutlich hervorzuheben. Manchmal versteht man einfach nicht, was sich so ein Hersteller eigentlich denkt, denn es wäre auf einfachste Weise möglich gewesen, die zu hohe Anordnung des Gehäuses zu vermeiden. Na gut, bleibt es eben ein Fall für diejenigen, die sich gern an solch unvollkommenen Modellen versuchen, um etwas mehr Nähe zum Vorbild zu erreichen.
Alle Details unterhalb der Rahmen sind angefertigt und montiert – Bremse, Spanneisen und weitere kleine Details.
Und im schlimmsten Fall sah es auf dem Weg dahin auch mal so aus. Wie so oft führte der nachträgliche Versuch, die Position eines gut befestigten Teiles nochmals zu korrigieren, zum unvermeidlichen Chaos. Alte Weisheit, wer abrutscht, der darf noch mal – in diesem Fall ist allerdings von Dürfen keine Rede, ich musste einfach noch einmal “Zurück auf Anfang!”
Nun haben die Unterteile Ihre Lackierung bekommen und gleich habe ich einmal Rahmen und Gehäuse einer der Reefer zusammengesteckt. Im Hintergrund sind die beiden weiteren Unterteile noch in Ihrer Transportverpackung zu sehen.
Die erste Ansicht dessen, was nun am Gehäuse zu ändern und wohl auch am Augenfälligsten ist – die Details an der Tür. Nicht nur dass die originalen Teile ganz schön klobig sind, der Einfachheit halber sind auch nur vier Scharniere je Tür angebracht. Aber mit sechs Scharnieren wäre bei diesen Dimensionen sicher die gesamte Gestaltung des Modells aus dem Gleichgewicht geraten. So hat man eben nur vier Scharniere, aber die Türen sind mit den überdimensionierten Verriegelungen dann auch zu öffnen. Hübsch, aber wer braucht’s?
Der Gerechtigkeit halber sei gesagt, dass es durchaus frühe Reefer gab, die nur vier Scharniere je Tür besaßen. Aber diese Ausführung war selten, denn man erkannte schnell, dass mit sechs oder sogar acht Scharnieren die Türen besser schlossen und damit die Kälte für die verderblichen Waren besser im Wagen verblieb. Und wenigstens das war neben den anderen Modifikationen an den Modellen das Ziel – sechs Scharniere sollten es werden und dann natürlich auch maßstabsgerechte!
Dieses Bild war nun für die Abstimmung und Vorgehensweise der Veränderungen gedacht, denn eine farbliche Nachbehandlung ließ sich hier einfach nicht vermeiden. So sahen dann die ersten Eingriffe am Modell aus. Demontage der alten Scharniere, einmal mit gewaltigen Löchern im Wagenkasten und zum anderen direkt an den Türflügeln angespritzt. Links dann schon die ersten Ausbesserungen für eine einheitliche Wand- und Türstrukturierung. Und die Frage nach einem Ersatz für die gleichermaßen überdimensionierten Türverriegelungen beantwortet das folgende Bild.
Natürlich ersetzen! Wozu sonst gibt es entsprechende Bauteile von Grandt Line? Diese Verriegelung – hier noch am Spritzling – sind ja nun wirklich von einer erheblich besseren Modellqualität, auch wenn ich sie natürlich werde anpassen müssen.
Also los geht’s!
An den Türblättern alle Scharniere und die Teile der Türverriegelungen abschneiden und in die entstandenen Löcher Plastikdübel einsetzen wie auch in die riesigen Ausschnitte der alten Scharniere Verfüllungen einkleben, danach zuschneiden, verschleifen und die Bretterstrukturen nacharbeiten.
Und dann der probeweise Zusammenbau mit den neuen Einzelteilen, wenigstens an einer Tür. Sieht doch schon ganz gut aus? Nur die Farbe rund um die Türen hat ganz schön gelitten. Aber das war vorauszusehen, denn die die Scharnierbänder waren mitsamt den Türflügeln als einheitliches Stück gespritzt. Ich hoffe jedoch sehr, dass das mein Freund Jörg wieder gut hinbekommt. Aber dafür sind diese Beschläge auch nur für dieses eine Bild provisorisch befestigt. Damit kann dann eine ziemlich einheitliche Bretterwand nachlackiert werden. Und das sollte die Arbeit leichter machen und die vorhandenen Beschriftungen und Logos erhalten. Hoffe ich jedenfalls.
Nun endlich ist auch die Detaillierung abgeschlossen, …
… zwar fast nicht Neues, aber doch einige Details um ein paar Grade feiner gestaltet. Eine neue Handbremse mitsamt aller dazugehörigen Teile, ein ergänztes retainer valve. mit Luftleitung, feinere Entkupplungshebel und stabilere Tritteisen an den Wagenecken und an der Wagentür. Kleinigkeiten eben, die bei mir so allgemein üblich sind.
Nun sind aber bei all den Arbeiten leider doch einige Beschädigungen an der Lackierung entstanden und deshalb müssen die Modelle nun in den “Paint shop” zu meinem Freund Jörg nach Leipzig, jedoch keine Neulackierung sonder eine gefühlvolle Ausbesserung. Und erst danach werden die Wagen abschließend komplettiert, die feineren und vollständigen Türbeschläge und Bremsluftschläuche werden montiert, und dann wahrscheinlich auch nochmals farblich nachbehandelt – und erst dann sind die Modelle fertig. Denke ich jedenfalls.
Ganz schön viel Arbeit der Kleinkram, aber ich glaube, dass es sich lohnt!
Fast die letzten Handgriffe sind getan. Mein Freund Jörg hat die Beschädigungen der Farbe ausgebessert, die beim Entfernen der alten Scharniere und Verschließen der Aussparungen an den Türen unvermeidbar waren. Damit konnte ich nun die neuen und feineren Beschläge anbringen, Modellbauteile von Grandt Line – denen man nun zunehmend auch immer stärker hinterher jagen muss.
Mit den wieder angeklebten Leitern an den Seitenwänden ist nun alles komplett! Nun müssen nur noch die neuen Beschlagteile schwarz lackiert werden, ein abschließendes Aging und Weathering, Kupplungen und Bremsluftschläuche ansetzen – und fertig. Wenigstens von meiner Seite ist es schon soweit!
Nach der farblichen Nachbehandlung – all die neuen und ergänzten Beschläge habe ihre Lackierung bekommen und die Modelle insgesamt sind in bescheidenem Maße etwas verstaubt worden.
Warum habe ich nicht gleich drauf geachtet, dass das B-Ende des Wagens, als das mit der Handbremse, an sichtbarer Stelle steht? Nur damit werden ja schließlich die Details an diesem Ende des Modells sichtbar. Wo doch das andere Ende ja fast langweilig anzusehen ist? Siehe Bild zuvor!
Damit sind nun drei richtig schöne Modelle mit etwas ganz Besonderem entstanden – Wagen mit einer Dachbeschriftung, die es nach bisherigen Kenntnisstand nur bei diesem einen Eigentümer so gegeben hat! Und das eine Modell mit der ursprünglich doppelten Wagennummer hat auch eine eindeutige Kennzeichnung erhalten. Alles in allem sind damit aus doch eher spielzeughaft ausgestatteten Fahrzeugen recht gute Modelle geworden – schauen Sie zum Vergleich einfach noch einmal zurück auf die Bilder mit den originalen “Details”. Mit ‘nem Holzrahmen und der Korrektur aller Details wie auch der Beschriftung können diese Modelle nun gut in den Jahren nach der Jahrhundertwende von 1900 eingeordnet werden. Steht ja auch geschrieben “New 7-05″ – also im Juli 1905 gebaut. Danke insbesondere auch nach Leipzig!