Tank cars – alle ein bisschen besonders!
Wieder eine Galerie, aber nur für die, die es besonders eilig haben >>> Galerie
Zu dem 2. Modell beziehungsweise 3. Modell geht’s hier mit nur einem Klick!
Nicht erst seit gestern habe ich diesen Tank car in meiner to-do-Wunschliste gespeichert, ist er doch nicht nur alt, genauer gesagt von 1912, sondern auch ein bisschen besonders!
• Mit freundlicher Genehmigung – courtesy Steve Hedlund
- aus seiner Sammlung Certain-Teed Products Company auf Facebook
Dieser Tank car ist nicht nur ein sogenannter high walkway tank car, weil die seitlichen Laufstege weit nach oben verlegt wurden, da man zum einen seitlich des Tanks nicht vorbeigehen kann, andererseits man damit aber auch gleichzeitig einen einfachen Zugang zum Dom erhielt. Man kann diesen Wagen in Analogie zu den billboard-reefern. auch einen “bilboard tank car” nennen, weil die große Flächen unter den hochliegenden Laufstegen mit Brettern verschlagen sind und für Produkt- und Herstellerinformationen verwendet werden, eben Werbung. In dem Fall ist es die Firma Certain-teed General Roofing Mfg. Co., die übrigens heute noch existiert, und Produkte für das Decken von Dächern herstellt. Hier in diesem Fall wurde mit diesen tank cars wohl Teer oder Bitumen transportiert.
Kaum hatte ich Bilder von den beiden fertigen Modellen auf Facebook veröffentlicht, kamen auch schon Fragen, und ich habe ein bisschen im Internet recherchiert und stieß dabei auf dieses Bild – eine Werbeanzeige in einer Zeitung von 1912, ein Angebot auf Ebay. Da habe ich doch gleich zugeschlagen, den Direktkauf bestätigt und nun gehört das Bild mir, auch wenn es gerade erst versendet wurde und noch auf dem Weg zu mir ist. Kann man eine bessere Dokumentation finden, wenn man sich neben dem reinen Modellbau auch ein bisschen mit dem Vorbild und dem Drumherum auseinandersetzt?
Mit ein bisschen Glück und einigen Hinweisen bin ich dann auch recht schnell auf ein gut zu verwendendes Industriemodell gestoßen, das ich als Basismodell für einen Bau verwenden konnte, auch wenn nicht alle Details ganz korrekt sind, einige aber auch geändert werden können, ja sogar müssen!
Dieses Modell von Walthers eines ACF Type 21 tank cars schien genau das Richtige für einen einfachen Umbau zu sein, also habe ich zwei – natürlich zwei – beschafft und damit konnte es losgehen, natürlich nach der üblichen Karenzzeit, wo erst einmal eine Reihe anderer Arbeiten zu erledigen waren. Aber in der Zwischenzeit hatte ich noch ein bisschen im Web gestöbert und war auf ähnliche, wenn nicht gar gleiche Wagen gestoßen, die dann noch ohne Bretterverkleidungen abgebildet waren, so dass ich eine ausgezeichnete Baugrundlage für meine Arbeit zur Verfügung hatte. Leider sind diese Bilder alle mit einem Copyright versehen, wo ich noch nicht einmal an den Autor herankomme, so dass ich Ihnen dieses besonders aufschlussreiche Bild hier nur mit dem Link zeigen kann. Mit einem weiteren Link können Sie noch eine Reihe weiterer Bilder dieser Wagen von der Modellbaufirma Rich Yoder Models finden, die auf Grund der geringeren Größe jedoch nicht ganz so aufschlussreich sind. Dass diese Wagen unter einer anderen Eigentümerschaft laufen, ist dabei jedoch völlig unerheblich.
Dies ist nun genau das Model vom Bild zuvor, zerlegt, abgestrippt, und um all die Teile beraubt, die es bei der Rückverwandlung um wenigstens zwanzig Jahre nicht mehr braucht. Das aufwändigste Teil, das es zu ersetzen gibt, ist dabei die Bremse, hatten diese Wagen doch im Jahr 1912 allesamt eine K-brake. und keine AB-Bremse., mit der dieses Modell herstellerseitig ausgestattet war.
Aber Bremsen bauen ist ja fast ein Routinefall, nur halt ein bisschen Arbeit!
Schritt für Schritt zum rückdatierten Modell, …
… wobei ich schon ein paar Dinge bearbeiten musste. Beim Zerlegen das Modells zu Beginn der Arbeiten stellte sich recht schnell heraus, dass da manche Teile gar nicht so solide gebaut waren, wie es zunächst aussah. Also einiges ersetzt und am Ende doch alles geschafft!
Überrascht war ich jedoch, als ich bei dem zweiten Modell eine K-Bremse entdeckte, ich war da mit dem Skalpell schon nahe am Schneiden! Es war mir absolut nicht bewusst, dass es bei diesen Modellen zwei verschiedene Ausführungen gibt.
Wenn ich mir die beiden Modelle so von der Seite anschaue, da kann ich mich doch zurücklehnen, heißt allerdings, dass es damit in die zweite Runde gehen kann – der Bau der Gerüste mit den hohen Laufstegen kann in Angriff genommen werden!
Zuvor sind aber ein paar Überlegungen notwendig, in welcher Höhe sowohl die walkways (Laufstege) wie auch die Handgriffe zu positionieren wären.
Ich habe viel hin und her überlegt, glaube aber, letztlich zu einer einfachen und denke doch richtigen “Berechnung” gekommen zu sein. Das einzig bekannte und relevante Maß ist der Durchmesser des Tanks, genau 27,5 Millimeter, der auf der Oberkante des Rahmens liegt. Das ist also das Maß, was ich heranziehen kann, aber die beiden anderen? Ich hielt es für richtig, die senkrechte Mittelachse der Aufbauten am Ende als Bezugslinie (grün) heranzuziehen, auch wenn der Tank nicht bis dahin reicht. Aber um da den Tankdurchmesser ins Spiel zu bringen, habe ich mit einer Hilfslinie die Tankoberkante zur Mittelachse in der Fluchtlinie verlängert. Und damit ergeben sich anhand des gegebenen Tankdurchmessers die Höhenposition der Laufbretter, wobei ich die Unterkante für die anzubauenden Auflagewinkel für die Laufbretter als Messpunkt gewählt habe, und zum anderen habe ich so auch die Höhenposition der Handläufe erhalten, damit die der Aufbauten insgesamt, und das alles auf die Oberkante des Rahmens bezogen, wo die ganze Gestellteile auch aufgesetzt werden. Und nun hoffe ich nur noch, dass meine Überlegungen richtig waren!
Im Übrigen sind die Maße im Bild mit einer Software zur Erstellung von Zeichnungen entstanden, wobei ich das Bild dann insgesamt auf die doppelte Größe der realen Werte skaliert habe. Die unten in den weißen Kästchen eingetragenen Werte sind dann die zu realisierenden Abmessungen, außer der 27,5 Millimeter für den Tank, das ist ja der maßgebliche und reale Wert des Tanks. Da ich das Ganze auch noch ein zweites Mal anhand eines anderen Bildes mit dem gleichen Ergebnis ausgeführt habe, bin ich mir ziemlich sicher, dass meine Überlegungen und die ermittelten Abmessungen richtig sein sollten.
Damit geht’s los, das Gerüst lässt sich wohl am Einfachsten von den Enden her aufbauen, wo die Leitern beziehungsweise Aufstiege die Basis der Konstruktion sind. Nicht ganz ohne den Hintergrund dieses Modellbaus hatte ich mir schon vor einiger Zeit einige Streifen aus Neusilberblech schneiden und ätzen lassen, aus denen jetzt die gesamte Metallkonstruktion der Aufbauten zusammengebaut wird, größten Teils gelötet, manchmal auch mit winzigen Nieten verbunden. Das einzig sinnvolle Hilfsmittel für den Bau der Leitern war hier ein breiter Blechstreifen, der zum einen den Abstand der Holme und zugleich die Länge der Leitern fixiert, deren Länge ich ja zuvor bestimmt hatte.
Entscheident ist, Klarheit darüber zu finden, ob mein Konstruktionsentwurf für die Endleitern auch den Anbau der übrigen Konstruktionselemente ermöglicht, insbesondere dann die Teile entlang des Tanks!
Daher einfach provisorisch einige der Streben längs des Tanks angebracht, wobei die besonders kritische Stelle die Position der Laufstege ist. Aber es passt und sogar genauer, als ich erwartet hatte.
Damit konnten die Endteile vervollständigt werden, auch wenn es insgesamt etwas schwieriger war, als ich zunächst gedacht hatte. Aber nun kann der Aufbau des Gestells am Wagen beginnen, wobe es das Schwierigste dabei sein dürfte, diese Endteile solide auf dem Rahmen aus Plastik zu befestigen. Aber ich habe da eine Idee …
… die dann doch zunächst gründlich in die Hose ging! Die Stifte, mit denen ich die Endteile durch den Rahmen hindurch befestigen wollte, sollten mit einer kleinen Gegenplatte unterhalb des Rahmens verlötet werden. Aber damit die Lötung auch wirklich bindet, war es dann doch der Wärme zuviel für das Plastikmaterial und es schmolz einfach so dahin. Nun ist ein Loch im umlaufenden Rahmen, das ich eigentlich nicht so ohne weiteres zukleben möchte, denn die Gestaltung bekomme ich nicht in den originalen Zustand wie zuvor zurück. Da muss ich den Wagen wohl mit einer anderen Methode retten, denn es ist ausgerechnet der, wo ich am Rahmen die Bremse neu gebaut hatte.
Aber bevor ich mich auf diese Reparatur einlasse, geht’s erst einmal mit dem zweiten Modell weiter, natürlich mit einer anderen Lösung zur Befestigung der Leiterenden für die Aufbauten!
Hier ist es nun wirklich gelungen! Unter die Ecken des Rahmens habe ich jeweils ein kräftige Plastikleiste geklebt, da sind die Befestigungsstifte an den Füßen der Endteile nun in den Plastikverstärkung ziemlich stabil und wohl ausreichend verankert! Jetzt geht es mit dem Gestell weiter, zunächst müssen die Stützen für die Handläufe am Tank ergänzt werden.
So sieht’s im Moment aus und das erste Modell nähert sich Schritt für Schritt dem Vorbild. Das gesamte Geländer, die Handläufe sind erstaunlich stabil geworden, trotzdem ich alle Teile nur mit Stiften in dünnen Plastikwänden befestigen konnte. Da aber alle Teile miteinander verlötet sind, gibt es eine Menge Stabilität durch die Fixierung untereinander. Runterfallen sollte es trotzdem nicht!
Das wars dann schon! Noch die Handläufe oben am Tank wie auch die Unterstützungen für die oben geführten Laufstege angebracht, fertig! Aber nicht zu vergessen, auf jeder Seite unten auf dem Rahmen und oben an den Abstützungen der Laufstege jeweils ein Winkel über die ganze Wagenlänge, an denen nach dem Lackieren die seitliche Holzbeplankung angebracht werden kann.
Und damit ist das erste der zwei Modelle fertig zum Lackieren?
Nein, noch nicht ganz, denn zwei, drei Kleinigkeiten fehlen noch, die werden dann abschließend mit dem zweiten Modell ergänzt. Aber bei diesem zweiten Modell muss nun erst einmal der Schaden behoben werden, über den ich mit einem Bild zuvor schon geschrieben hatte.
Ich gebe zu, die Beschädigung am Rahmen wäre nicht so ohne Weiteres auszubessern gewesen, so habe ich mein drittes Modell geopfert, hier die Ecke des Rahmens ausgeschnitten, eine vom anderen Modell eingeklebt, und da ich nach dem Malheur die Befestigung der Endteile umgestellt habe, dann auch noch Verstärkungen unter die Ecken des Rahmens geklebt. Darin werden nun die Endteile mit den Stiften an der Fußschiene eingesetzt. Hält beim ersten Modell ganz ausgezeichnet und wird daher beim zweiten Modell genauso wiederholt!
Hier kann ich es nun wiederholen – das war’s dann schon, auch mit dem zweiten!
Eine besondere Herausforderung war eigentlich nur, die Stützen für die oben angeordneten Laufstege so richtig gleichmäßig in Position zu bringen, nicht nur die Höhenlage, sondern insbesondere die seitliche Ausladung, so dass die aufzulegenden Bretter gleichmäßg über die ganze Breite aufgelegt werden können. Die angelöteten oberen Winkel, an die später dann die Seitenwände angeschlagen werden, waren dabei eine gute Hilfe, diese Stützen möglichst genau auszurichten. Hat ein bisschen Nacharbeit erfordert, aber im Endergebnis bin ich sehr zufrieden!
Von Anfang an hatte ich mir vorgenommen, dass ich auch testweise die Laufbretter wie auch die Seitenbeplankung anbringe, es hat sich dabei herausgestellt, dass dieser Test auch wichtige Ergebnisse bei den letzten Arbeitsschritten erbracht hat. Die Seitenbeplankung habe ich definitiv mit zu großen und kräftigen “Brettern” ausgeführt, das muss etwas feingliedriger und damit hoffentlich realistischer werden. Und den Versuch, eines der Modelle mit der Originalbeschriftung per Foto-Editing auszustatten, der stand ebenso auf dem Plan!
Eine andere Arbeit an einem Lokmodell hat mich viel zu lange abgehalten, mit diesen beiden Tank cars weiterzumachen, aber zwischenzeitlich waren dann auch die “jack points” gekommen, …
… die Abstützungen am Rahmen an der Position der Rahmenbolster., wo mit Winden der ganze Wagen bzw. das Ende eines Wagens angehoben werden kann, um beispielsweise die Drehgestelle auszubauen. Das war früher mehr als heutzutage notwendig, weil vielleicht Räder oder Achslager defekt waren, und da war dieses kleine Teil eine wichtige Hilfe für derartige Arbeiten. Bilder findet man dazu im Web immer wieder.
So sieht’s im angebauten Zustand aus – und damit ist auch alles getan, dass die Modelle zum Lackieren gehen können!
Es ist jedoch eine weitere Arbeit notwendig, um in einiger Zeit dann den Schlussspurt mit dem Bau dieser Modelle einläuten zu können, die Seitenwände aus Holzplanken sind vorzubereiten, also zunächst simple Holzarbeiten mit Leisten 1×6 Zoll (Vorbildabmessungen), also ganze 0,3mm dick und 1,8mm breit, weswegen ich sie auf einen Untergrund aufkleben muss. Ansonsten wäre die Gefahr zu große, dass die Wände beim geringsten Zugriff durchgedrückt würden.
Decals drauf und damit sieht’s schon fast wie beim Vorbild aus, wenn sie denn nur nicht so glänzen würden. Nun suche ich noch dem Weg oder denjenigen, die die glänzenden Oberflächen wieder matt macht, ja noch viel mehr, möglichst stumpf wie die Holzbeplankung. Mit einem gewöhnlichen Acryl-Mattlack ist dies leider nicht zu erreichen, aber mein Leipziger Freund Jörg hat da mit seinen umfangreichen Erfahrungen beim Lackieren den richtigen Weg, besser den richtigen Lack gefunden.
Doch mit einem solch positiven Ergebniss ging es leider nicht weiter! Vertrauend auf eine recht gute Lackierung meiner C-25 Schmalspurlok durch einen Bekannten von Facebook, der in Schweden wohnt, hatte ich die Lackierung und Beschriftung der beiden Modelle angefragt und ich hoffte natürlich auf ein gutes Ergebnis. Leider kam erst nach langer Zeit mit ewigen Diskussionen und Versprechungen auf meine Anforderung hin die Modelle zurück, im Bearbeitungszustand!
Alle vier Stirnseiten der Tanks völlig versaut, weil auf wohl zu dicke Decals zwei Schichten Klarlack aufgetragen wurden, die die Übergänge von Grundmaterial zu Decal kaschieren sollten. Und da dies zu keinem akzeptablen Ergebnis führte wurde weiterer Lack aufgetragen und das wahrscheinlich mit einem Pinsel.
Das Ergebnis erkennen Sie selbst, eine völlig unbrauchbare Oberfläche und damit die Hoffnung, dass dies von jemandem korrigiert werden kann, der sein Handwerk versteht. Und darüber wird natürlich wieder zu berichten sein.
Ja, es hat geklappt! Mein Freund Micha aus Dresden, nahezu um die Ecke wohnend, lackiert professionell Modelle und geht mit Farben und Lösungmitteln um, als wäre es sein erlernter Beruf. Und die erste erfreuliche Rückmeldung, die alte Farbe ist runter und somit stehen beide Modelle vor einer Neulackierung, wo ich überzeugt bin, dass es nun ein gutes Ende nehmen wird!
Kaum hatte ich mich bei ihm für den ersten Schritt der Reparatur bedankt, habe ich dieses Bild erhalten – zwei frisch lackierte und beschriftete Modelle! Was für ein wunderbares Ergebnis! Ich hatte fast nicht mehr dran geglaubt, nach dieser verhunzten Lackierung noch etwas Ordentliches zu erhalten – und nun stehen die Modelle unmittelbar vor der Vollendung. Dank, ja vielen Dank an meinen Freund Micha!
Der Schlussspurt war dann auch ein kurzer, alles war vorbereitet und musste nur noch ergänzt werden, die “Planken” für die Laufstege, die seitliche Beplankung mit der Werbeaufschrift, dazu kleine Blechwinkel an der oberen Kante der Beplankung und letztlich die Luftschläuche der Bremse an den Wagenenden – alles und fertig! Zwei neue Modelle können nun meinem Zug um die Zeit nach 1900 beigestellt werden!
Wenn schon Tank cars, dann unbedingt auch dieser!
Gleichermaßen interessant ist für mich dieser Tankwagen für den Transport von Säure, der Beschreibung des Bildes nach von 1901, was ich zugegebenermaßen bezweifle, er sollte wohl etwas älter sein! All diese frühen Konstruktionsmerkmale haben mich zum Nachbau inspiriert, die Fixierung des Tanks durch schwere Balken, Geländer zum Sichern der Umläufe, truss rods und diese sogar zusätzlich nach oben gegen das Aufwölben des Holzrahmens, natürlich auch arch-bar trucks. Also ganz mein Fall!
Ist das nicht wirklich ein interessanten Wagen? Diese Abbildung zeigt eigentlich so ziemlich alles, was man zum Nachbau braucht und die Beschriftung ergibt die wichtigsten Daten und ist auch für die Gestaltung von Decals völlig ausreichend!
Nachdem nun erste einmal die Tankwagen zuvor den Vorrang hatten, jetzt soll dieser Wagen nicht länger nur eine Idee bleiben. Mit dieser Zeichnung habe ich einen Anfang gemacht, dann auch noch einmal korrigiert, mich aber insbesondere auf die Herstellung einer Prägeplatine für die Nietreihen konzentriert habe. Ausgeführt wird es dann ziemlich ähnlich zu dem großen Druckbehälter – als gewaltige Ladung!, jedoch lasse ich die Prägeplatine für die Nietreihen diesmal ätzen. Eine so feine und genau Anordnung der Nietreihen bekomme ich mit händigen Anreißen und Bohren der Löcher einfach nicht hin, aber mit Zeichnen und Ätzen konnte das gewünschte Ergebnis mit hoher Genauigkeit erreicht werden.
Und mit diesen Prägeplatinen konnte es losgehen! Noch weiß ich aber nicht genau, wie die Nietstruktur am besten wirkt, daher habe ich gleich drei Platinen ätzen lassen, einmal mit Löchern von 0,3 mm Größe und zum anderen mit 0,4 mm. Aber auch noch etwas größere Löcher sind denkbar und im Ergebnis damit entsprechend größere Nietköpfe.
Damit also erst einmal mit Musterprägungen zum Vergleichen beginnen!
Das erste Ergebnis mit der Platine mit den 0,4 Millimeter Löchern. Ich gebe zu, ich bin begeistert!
Der zweite Versuch mit 0,45 Millimeter Löchern, zunächst links, und dann ebenso in der Mitte, jedoch mit einer etwas “entschärften” Spitze der Pressnadel, übrigens Nadeln von alten Plattenspielern. Schon nach diesen wenigen Versuchen, das ist es! Genau so werde ich die Nietreihen in die 0,25 Millimeter dicken Polysterolplatten drücken.
Nach den Vorversuchen sollte es nun zu den Tanks gehen. Das Problem, es gibt natürlich kein entsprechendes Rohmaterial, das den Durchmesser hat, wie ich sie als Kerne für die Tanks benötige. Der Versuch also mit 18 Millimeter dickem Rohr, Kupferrohr aus dem Baumarkt, auf das ich mit zwei Wicklungen dünnes Styrene aufgeklebt habe. Damit habe ich dann eine Basis von etwas mehr als 19 Millimeter Durchmesser, auf das nun die Decklage mit den Nietprägungen aufgeklebt werden soll.
Aber der vernietete Stoß der Schüsse macht mir Sorgen! Tragen die Überlappungen nicht zu sehr auf? Kann ich den Eindruck eines dichten Kessels an diesen Stoßstellen erreichen?
Erst einmal sind jedoch die Nietreihen für die untersten Schüsse zu prägen, also die äußersten ganz links und ganz rechts. Die bereits geprägten Niete sind an den kleineren, aber helleren Punkte deutlich zu erkennen, die etwas verschwommeren Lichtunkte der Doppelreihe auf der rechten Seite zeigen an, wo noch die Niete geprägt werden müssen.
Damit sind die beiden Streifen der äußeren Schüsse geprägt, die Ränder sind nun noch zu beschneiden.
Aber wurum nicht gleich mit schmalen Rändern prägen? Das liegt einfach daran, dass sich derart schmale Ränder nach der Innenseite runden würden, von der aus die Prägung ausführt wird. Bei breiten Rändern reduziert sich dies ganz erheblich, der Rand bleibt nahezu eben.
Die ersten Versuche, die geprägten Deckschichten aufzukleben, wieder mit einem Plastikklebstoff speziell für Styrene, der die Oberflächen anlöst und so die Teile miteinender unlösbar verschweißt. Vorbereitend müssen die Zuschnitte unbedingt solch eine Rollenform gebracht werden, insbesondere damit die Enden gut am Grundkörper anliegen. Mit dem relativ kleinen Metallrohr ist dies ganz gut zu bewerkstelligen.
Danach habe ich die Zwischenräume zwischen den zwei sichtbaren äußeren Streifen mit einem gleich dicken, aber ungeprägten Streifen Styropor ausgelegt und verklebt, wobei dann da solche “Rippelungen” auftraten. Ursache ist ein bisschen mehr Kleber auf einer nicht ganz ebenen Unterschicht, die längere Zeit zum Aushärten braucht und dabei das Lösungsmittel, das ansonsten die Klebestellen unlösbar verschweißt, die nur 0,25 Millimeter dicke Styropor-Platte durchweicht, diese verzieht und solche Rippelungen bildet. Da hilft auch kein Überkleben mit einer nächsten Schicht, weil wieder Hohlstellen für verbleibenden Klebstoff vorhanden sind. Da muss die Oberfläche unbedingt ganz eben geschliffen werden und falls dann dabei Hohlstellen entstehen oder verbleiben, dann sind diese sogar aufzufüllen. Und das habe ich an einigen Stellen und insbesondere an den Stoßstellen zu den mittleren Auffüllstreifen mit einem etwas dickerem Sekundenkleber auch noch tun müssen. Leider ein ganz unerwarteter und aufwändiger Zwischenschritt, aber eine absolute Notwendigkeit, um eine ebene und geschlossene Grundfläche für die nächste aufzuklebende Schicht zu erreichen. Nur so kann sich der Klebstoff mit dem Auflegen und Aufpressen der Folgeschicht gleichmäßig und ganz dünn verteilen, so dass er schnell anzieht, die Schichten verbindet und keine Klebstoffreste zwischen den einzelnen Lagen verbleiben!
Sorry, das war viel Text, aber vielleicht ist’s hilfreich, wenn Sie Ähnliches tun sollten.
Nach dem Glätten und Auffüllen kann dann die zweite Deckschicht aufgeklebt werden, so langsam nimmt der Tank damit Gestalt an, wenigstens der erste. Aber auch hier muss wieder nachgearbeitet werden, denn auch die dritte Schicht, der mittlere Schuss des Tanks, muss ebenso eine völlig ebene Unterlage vor dem Aufkleben bekommen.
Aber es ist geschafft! Der meiner Meinung nach schwierigste Teil beim Bau dieses Tanks ist geschafft, zunächst wenigstens einer, was mehr oder weniger als Probelauf anzusehen ist. Natürlich müssen die Böden das Tanks noch ergänzt werden, ebenso der Dom mit den Aufbauten, aber wenn die Details da geklärt sind, sollte alles nicht sonderlich schwierig sein. Dass natürlich auch noch der Rahmen und das Fahrwerk zu dem beziehungsweise den Modellen gehört, betrachte ich dann als reine Routinearbeit.
Zum Glück ist das eingetreten, worauf ich gehofft habe, mit jedem weiteren Tank ging die Bearbeitung leichter von der Hand. Es hat sich zumehmend herauskristallisiert, worauf ich zu achten hatte und die Nacharbeiten nach jeder Schicht reduzierten sich damit immer mehr. Den Gedanken, mit einem Grundkörper zu beginnen, der im 3D-Druck zu erstellen wäre und mir vielleicht die Arbeit doch noch etwas leichter gemacht hätte, den habe ich schließlich verwerfen können.
Nun sind die Dome dran, mit denen auf dem Tank oben geht’s los und da sind ihrer Fünf entstanden. Eigentlich das gleiche Prinzip wie der Tank selbst, ein passender Grundkörper und dann eine Lage Styrene mit den geprägten Nieten aufgeklebt. Das Einsetzen in eine Bohrung im Tank ist auch kein Problem, erst die Position bestimmen, Ein Loch bohren, aufbohren, so groß es geht und dann mit dem Fräser nacharbeiten. Der im Bild zu sehende Dom sitzt zwar da, wo er hingehört, muss aber noch seine endgültige Position bezüglich der Höhe erhalten. Etwas schwieriger könnte es nun mit dem Nietring auf dem Tank werden, mit dem der Dom auf dem Tank befestigt wird, so wenigstens beim Vorbild. Für mich wohl reine Handarbeit mit viel Augenmaß!
Nein, ich habe keinen Ring angefertigt, da hätte ich wieder eine Lehre zum Pressen der Niete anfertigen und dann den Ring auch noch händig zuarbeiten müssen. Der Versuch mit einem Streifen, in den ich die Niete mit der existierenden Prägeschablone gepresst habe, hat doch zum Erfolg geführt. Der Streifen wurde eng am Fuße des Domes um diesen drumherum gelegt und angeklebt und der Stoß so gut es geht mit Klebstoff verfüllt – ich glaube, dass es akzeptabel ist. Der zweite, dritte und vierte Ring an den nächsten Tanks könnte vielleicht noch etwas besser werden – und sie sind es auch!
Fast der letzte Arbeitsgang beim Bau der Tanks, die Endkuppeln sich in Bearbeitung! Aus den Rohlingen werden auf der kleinen, aber auch sehr einfachen “Drechselbank” aus China die Endkuppeln “gedrechselt”. Die Werkzeuge ebenso einfach, grobe Feile, feine Feile, Skalpell, Sandpapier, in dem Fall die Nagelfeilen aus Sandpapier von meiner Frau, und letztlich ein Lappen zum Polieren der Oberfläche. Das einzige Problem, die Drechselbank dreht auch bei niedrigster Geschwindigkeit ein bisschen schnell und der relativ große Aussendurchmesser von fast 20 mm ergibt bei den gröberen Werkzeugen eine ziemlich rauhe Oberfläche. Da ist dann doch recht viel Arbeit mit dem Glätten notwendig. Und ein interessantes, aber logisches Phenomen – selbst beim Polieren mit dem Lappen ist äußerste Vorsicht geboten! Auch bei geringem Druck erhitzt sich die Oberfläche an den äußeren Kanten durch die Reibung sehr schnell und das damit weich werdende Plastik wird mit dem Lappen abgetragen, die Oberfläche wird rauh und man erreicht das ganze Gegenteil von dem, was man eigentlich beabsichtigt hatte. Da half nur, die äußeren Bereiche immer nur für ganz kurze Momente zu polieren, um die Erhitzung zu vermeiden!
Aber es ist geworden, erst eine Kuppel, dann die zweite und damit ist der erste Tank fertig, abgesehen von den Detailelementen, die noch auf den Dom gehören. Und etwas Blei ist auch im Innern des Tanks versteckt, damit ich mit diesen relativ leichten Modellen das NMRA-Normgewicht erreiche. Das Stück Kupferrohr als Grundelement des Tanks reicht da nicht aus.
Hier der Nachweis, alle vier Tanks sind fertig, nochmals allerdings ohne die Domelemente zur Befüllung und Entleerung und für die Sicherheit. Ich gebe zu, da muss ich noch ein bisschen Nachdenken, wie ich diese Dinge möglichst einfach, aber doch mit der notwendigen Detailierung realisiere. Wider Erwarten sind auch alle vier Tanks mit der Qualität entstanden, dass ich sie für die Weiterverarbeitung benutzen kann, denn eigentlich wollte ich nur drei Modelle bauen, hatte aber unter dem Aspekt der Erprobung stets ein Vorabmuster gebaut, das dann doch bei jeden Arbeitsschritt so gut gelang, dass ich nun einen Tank mehr habe, als ursprünglich geplant. Werden es eben vier und nicht nur drei Modelle!
Jetzt jedoch kann es an den Bau der Rahmen gehen, da ist wieder einmal echte Holzarbeit gefragt!
Aber erst dann kann es losgehen, wenn die Leisten eine Grundeinfärbung erhalten haben, den Stellen, an denen der Kleber außen haftet, lassen sich hinterher schwer einfärben!
Mit einer schnell gebauten Lehre zum Zusammenkleben der Basisleisten für den Rahmen geht es weiter …
… und der erste Rahmen als Testmuster ist fertig. Dieser erste Rahmen ist insbesondere dafür gedacht, um den Nachweis zu erhalten, dass die Arbeiten anhand der Planung mit der Zeichnung vom Anfang zu einem realen Ende führen. Sitzt der Tank richtig zwischen den zwei kräftigen Balken, die ihn gegen Verrutschen sichern sollen? Und ja, es passt! Allerdings müssen Sie mir dies im Moment einfach mal so glauben, denn das Bild mit Tank kommt dann doch erst ein bisschen später.
Die Rahmen sind fertig und bis zu diesem Schritt habe ich auch einen flatcar gleich mitgebaut, da sich dies auf Grund der identischen Arbeitsschritte angeboten hatte, er jedoch zu einem andern Modellbau zuzuordnen ist. Sie können ja gern einmal in mein Vorhaben Lokmodelle – die gefahren werden hineinschauen!
Bevor es wieder an die Tanks geht, erst einmal die Vervollständigung der Rahmen, die nun mit einer Dreipunktlagerung ohne zu Wackeln oder Schwanken ihre Runden ziehen können.
Zur Auflage der Tanks werden nun für jeden Wagen acht Sättel auf die Rahmenträger aufgesetzt. Mit den beiden äußeren Sätteln geht’s los, mit diesen beiden wird die Position der Tanks auf den Rahmen bestimmt, die Höhe durch die Tiefe des Sitzes und mit der seitlichen Positionierung die genaue Lage der Tanks in der Achse des Rahmens – entsprechend genau habe ich versucht, hier zu arbeiten! Die inneren sechs Sättel können damit genau nach der Position der Tanks zugearbeitet und verklebt werden, wobei die Tanks immer wieder temporär auf die bereits fixierten Sättel aufgelegt werden. Ist zwar ein bisschen mühsam, aber wohl der beste Weg, einen guten Sitz für die Tanks zu bekommen.
Mit den nun angebauten Sätteln können jetzt auch die Laufstege links und rechts der Tanks aufgeklebt werden, aber wer meine Arbeitsweise kennt, weiß auch, dass ich es beim Verkleben nicht belasse. Bei mir werden die Laufstege “genagelt”. Wobei Nageln stimmt natürlich nicht ganz, schließlich ist es nur Draht, den ich in Löcher presse, die mit einer kleinen Lehre vorgebohrt werden, dann kurz abschneide und die überstehenden Enden mit Feile und Fingernagelstick verputze. So auffällig wie im zweiten Bild sehen die Nägel aber nur kurzzeitig aus, denn wenn ich sie mit einem Schwärzungsmittel für Metall behandelt habe, sehen sie zwar realistisch aus, aber von der gegenwärtigen “Schönheit” nicht viel übrig. Aber nur Aufkleben der Laufstege? Nein, das geht nun wirklich nicht!
Mit diesem Vorschaubild kann ich nun mit Fug und Recht sagen, dass die wesentlichen Arbeiten mit Holz abgeschlossen sind, wenigstens für das erste Modell! Die Pfosten der Geländer, die natürlich auch noch ergänzt werden müssen, das sind nun aber Dinge, die ich völlig unabhängig von der Konstruktion des Holzrahmens ergänzen kann.
Aus eins mache vier, alle Modelle sind nachgearbeitet und auf den gleichen Stand gebracht. Damit sind nun die ersten Details zu erstellen und anzubauen und das sind nicht gerade wenige, die ich brauche – Rungenhalterungen! Hier sind diese allerdings nicht für Rungen notwendig, sondern für die Pfosten der Geländer, im Amerikanischen stake pokets genannt.
Und damit geht’s los, Blechstreifen zuschneiden, der Arbeitsgang geht noch am Schnellsten.
Das sind die sieben Schritte, die notwendig sind, um “stake pockets” zu bekommen. Ganz einfach – Streifen zuschneiden – Streifen in eine U-Form biegen – Grundausformen des Teils – Fußenden anbiegen – vier Löcher für die “Befestigungseisen” bohren – Fußenden zuschneiden und verfeilen (trimmen) – entgraten und Kanten verputzen. Alles! Nur so etwa hundert Mal oder etwas mehr! In der Galerie habe ich jedoch die meisten der Arbeitsschritt noch mit einem Bild dokumentiert, falls Sie den Werdegang doch noch etwas genauer verfolgen wollen.
Aus Blechstreifen mache stake pokets, ziemlich einfach, aber es sind eben nicht ganz wenige!
Und nach dem Anbauen siehts so aus, jedoch sind diese Teile nicht nur angeklebt, sondern mit Drahtklammern gegen den Rahmen befestigt und das hält die Klammern für die Geländer dann doch um einiges fester. Denn wenn einmal alles fertig ist, möchte man ja nicht immer wieder mit Reparaturen dran arbeiten müssen!
Wer das Bild zuvor genauer betrachtet, wird auch erkennen, dass die Winkeleisen zur Sicherung der Endbalken auf dem Rahmen ebenso hinzugekommen sind, hier im Bild noch am Druckbaum. Mit diesen Winkeln sollte beim Vorbild jede Verschiebung des Tanks in Fahrtrichtung unterbunden werden, was ich bei den Modellen mit ganzen zwei Schrauben jedoch viel einfacher erledigen werde. Leider sind es hier nur Plastikwinkel geworden, Shapeways ist nach wie vor nicht in der Lage, feine Strukturen in Messing herzustellen, was gute Metallgießer dann doch schon können, allerdings auch zu nicht gerade günstigen Preisen.
Weiter geht’s mit den truss rods.!
Dass bei diesen Wagen wie üblich vier solcher Spanneisen unter dem Rahmen gezogen wurden, ist ja verständlich. Dass aber auch über den Rahmen zwei solcher Spanneisen eingesetzt wurden, das verwundert mich schon. Bei meinen langen, offenen 66-foot Gondolas kann man das ja noch verstehen, aber wie soll sich dieser Rahmen aufbiegen, wenn über die ganze Länge ein Tank darauf liegt? Ich versteh’s nicht, macht aber den Wagen dann doch interessant und war letztlich ein Entscheidungsgrund, dieses Fahrzeug im Modell nachzubauen.
Aber dann passiert auch das einmal, mit der Zange nicht sicher genug zugefasst, abgerutscht und gleich mehrere Stücke der Laufbretter zerstört! Erst einmal geärgert und geflucht, aber es ließ sich doch recht einfach reparieren. Und besser jetzt als zu jedem späteren Zeitpunkt, wenn noch meht Details angebaut sind!
Nun ist es entschieden, das vierte Modell baue ich nicht weiter, es bleibt bei dreien. Ich hatte von vorn herein nur drei Modelle zu bauen geplant, hatte aber ein viertes aber mitgebaut, um da stets die nächsten Arbeitsschritte schon einmal probeweise auszuführen, und so sind bisher vier Modelle in Arbeit gewesen. Einige besondere Umstände haben mich aber veranlasst, dieses vierte Modell nicht mehr weiterzubauen, und so bleibt’s bei drei!
Der nächste Schritt ist die Bremse, eine Sache, wie sie sich bei all meinen Modellen mehr oder weniger wiederholt, und trotzdem ist’s hier ein bisschen anders, da es keinen geschlossenen Wagenboden gibt.
Deswegen war es auch ein klein wenig komplizierter, die train line. anzubauen, aber mit ein paar zusätzlichen Auflagehölzern war die Leitung, respektive der Draht, auch gut zu befestigen, mit entsprechend kleinen Schellen natürlich!
Das sind die wesentlichen Teile der Bremsmechanik, sie müssen nun nur noch angebaut werden.
Wobei “nur anbauen” hat auch so seine Schwierigkeiten, da war eine Menge Feinarbeit zu erledigen! Aber nun ist die erste Bremse im Wesentlichen montiert, allerdings fehlt noch die Handbremse. Aber diese wird zu einem sehr späten Moment montiert, vielleicht ist sie gar als Letztes dran.
Wieder einmal alle drei Rahmen, einmal mit Tank und die Ansicht der beiden anderen Rahmen von oben und auf die Unterseite.
Wenn man es genau betrachtet, viel ist von der Bremse nicht zu sehen und wenn, dann muss man schon mit dem Blick auf Höhe der Schienen sein. Aber deswegen etwa darauf verzichten? Nein, das geht natürlich gar nicht! Das wäre ja, sich auf das Niveau von Spielzeug zu begeben!
Die drei Säure-Tankwagen einmal in der Reihe aufgestellt und fotografiert, so ein Bild musste auch mal sein! Natürlich sind sie noch im Bearbeitungszustand, der nächste Schritt sind die Geländer an den Laufstegen und so weiß werden die Tanks natürlich auch nicht bleiben.
Das ist nun auch schon – schon ist gut – der erste der Tankwagen, der die Geländer erhalten hat. Aber damit geht es nun wirklich straff auf das Ende der Arbeiten an diesen Modellen zu. Zuvor waren dann noch einige Kleinteile an den Wagenenden anzubauen, schwierig insbesondere die Teile für die Handbremse, wobei Handrad und Welle der Handbremse als freistehende Teile ganz zuletzt montiert werden, dazu aber auch Entkuplungshebel, die Aufstiegstritte und Winzigkeiten unten drunter. Aber mit all diesen Dingen nehmen die Modelle nun richtig Gestalt an …
… und sind mit dem Aufsatz auf dem Dom nun auch fertig geworden!
Ich muss hier unbeding eine positive Erfahrung einfügen, die es dann unter ernsthaften Modellbauern und über Ländergrenzen hinweg eben auch gibt.
Irgendwann hatte ich während des Baues der Modelle auf Facebook nach Bildern oder Zeichnungen zu den Details auf dem Dom nachgefragt, da sie auf dem Vorbildfoto ja nicht sonderlich gut zu erkennen sind. Und da kam völlig unerwartet eine Nachricht, dass da “Jemand” mir Teile schicken werde, die er einmal für ähnliche Säurewagen konstruiert und in Kunstharz gegossen hatte. Keine zwei Wochen danach hatte ich dann ein Päckchen mit drei verschieden Domaufsätzen in der Hand, diese jeweils viermal ausgeführt, und das alles kostenlos bis auf das Porto, das der Versender erstattet haben wollte. Über so viel Hilfsbereitschaft und Unterstützung war ich dann doch überrascht und natürlich hoch erfreut, hat es mir doch eine Menge an Detailarbeit erspart! Und einer dieser Aufsätze schien dann dem des Vorbilds recht gut zu entsprechen. Was für ein Glücksfall und was für eine uneigennützige Hilfe selbst über weite Entfernungen hinweg und zwischen einander völlig unbekannten Modellbauern.
Einen herzlichen Dank deshalb von hier aus noch einmal an Tom Madden aus den USA. Mehr weiß ich leider gar nicht über ihn!
Dies dürfte dann sicher auch die letzte Ansicht der Unterseite sein, wo man die gesamte Bremsanlage noch einmal richtig erkennen kann. Nach dem Schwärzen der blanken Metallteile wird dies so wohl nicht mehr erkennbar sein und aus normaler Sicht im Modellbahnbetrieb dann sowieso nicht.
Damit sind es dann ihrer drei Modelle, …
… die nun wieder zerlegt werden und wo die Tanks zu einem guten Freund zum Lackieren und Beschriften gehen. Die Rahmen und Fahrgestelle bleiben bei mir und da werde ich mich selbst dran versuchen.
Es sind fast auf den Tag acht Monate her, dass ich das vorherige Bild hier veröffentlicht habe. Viel zu lang, aber ich hatte dann doch anderen Dingen den Vorrang gegeben, zumal auch der Freund so seine Schwierigkeiten hatte, dem ich die Modelle zum Lackieren und Beschriften gegeben hatte. Doch nun gehts weiter, nachdem Lack und erste Beschriftungsteile aufgebracht sind. Der Tank ist nun schon einmal gänzlich unsichtbar auf dem Rahmen befestigt, deutlich sichtbar sind jedoch die Stahlbänder! Und da sieht das blanke Metall so schön aus, dass ich sie fast nicht schwärzen möchte. Ich habe es natürlich trotzdem getan!
Auch wenn ich nicht gerade derjenige bin, der gut mit Beschriftungen umgehen kann, ich habe es trotzdem versucht, und das ist das erste Ergebnis. Ist doch einigermaßen brauchbar geworden, meine ich jedenfalls. Aber fünf weitere solche Seiten müssen noch folgen!
Doch letztlich ist es gelungen, alle drei Modelle haben ihre Beschriftung bekommen! Sieht doch gut aus, oder?
Aber vielleicht erkennen Sie am mittleren Modell doch eine Besonderheit, wenigstens an den Befestigungsbändern? Sie sind nicht geschwärzt und sie werden es auch nicht! Der zukünftige Eigentümer dieses einen Modells wünschte, dass alle Metallteile blank bleiben, denn insbesondere die feinen Teile der Bremse und die Spanneisen unterm Rahmen wollte er nicht im allgemeinen Schwarz untergehen lassen, sondern sie klar und deutlich abgehoben vom ansonsten schwarzen Modell betrachten können. Das macht natürlich nur Sinn, wenn dieses Modell nicht zum Einsatz kommen wird, sondern seinen Platz ausschließlich in der Vitrine finden wird. Aber das ist bei diesem Freund wohl der Fall!
Nun tatsächlich der letzte Arbeitsgang, die Leitern zum Dom. Basierend auf der Zeichnung vom Anfang habe ich eine Skizze der Holme angefertigt und diese ätzen lassen und hier im Bild dazu die kleine Vorrichtung (schon dieser Begriff für das Stück Holz ist reichlich übertrieben) und die Holme mit 03er Draht zu Leitern zusammengelötet.
Schließlich verputzen und an die Modelle anpassen, so dass ich die kleinen Winkel an den Enden der Holme mit Drahtstiften auf den umlaufenden Bohlen und am Dom befestigen kann. Unten sind die Stifte unter den Umläufen nur straff umgebogen, oben zwei Stifte ins Material des Domes fest eingepresst – und so mit wenig Aufwand fixiert, dass man die Teile zerstören müsste, wenn man sie denn wieder demontieren möchte.
So sieht’s aus! Wieder das Modell mit den blanken Metallteilen, da sieht man das Ergebnis am besten! Nun sind nur noch die restlichen Leitern anzubauen, dazu noch alle Teile an den Modellen wieder anzufügen – fertig! Bis auf einen Schutz mit Mattlack und ein wenig Staub.
• Foto: Michael Kreiser, Nutzung mit freundlicher Genehmigung
Dieses Bild sollte dann doch noch sein, das mein Freund Micha Kreiser beim letzten Arbeitsschritt in seiner Spritzkabine aufgenommen hat, nochmals etwas Mattlack und ein bisschen Staub auf die Modelle! Und wenn diese zurückkommen, dann müssen sie nur noch komplettiert werden!
Das sind sie nun, drei Mal nagelneue Modelle des Säure-Tankwagens, wie er eingangs dieser Beschreibung abgebildet ist. Ich bin sehr zufrieden, dass ich diese Arbeit geschafft habe, war doch insbesondere der Anfang relativ kompliziert, als es um den Bau der Tanks ging. Ich weiß nicht, ob ich es schon einmal erwähnt habe – bitte nicht wundern, dass die Modelle alle die gleiche Nummer besitzen, aber sie werden alle ihre eigenen Wege gehen und sich wohl niemals wieder begegnen. Aber damit hat jeder der neuen Eigentümer ein “originales” Modell exakt nach dem Vorbild gebaut.
Eines der Modelle im “Portrait”. Aber so neu ist dieses Bild dann doch nicht, vorherige Bilder haben schon viel von diesem geplanten Endzustand verraten.
Das Modell mit dem Unterschied – Alle Metallteile sind blank, damit sie sich deutlich vom schwarzen Untergrund abheben. Der zukünftige Eigentümer wollte es so, und ehrlich gesagt, mir gefällt es auch sehr gut, aber so kann ich es natürlich nicht mit meinem 1900er Zug fahren lassen. Da muss halt alles mehr oder weniger schwarz sein!
Das gleiche Modell noch einmal von unten fotografiert, mit dieser Sicht kann die blanken Metallteile natürlich um ein Vielfaches besser erkennen!
Und damit heißt es nun: Aus, vorbei, done – fertig zum Einsatz! Ich gebe zu, nach mehr als ein und einem halben Jahr Bauzeit wurde es nun auch langsam höchste Eisenbahn, dass das Ende erreicht wurde!
Und zum Dritten – ein isolierter Tank car
So einfach, wie die Geschichte um dieses Modell anfing, ist sie dann doch nicht, aber vielleicht interessant genug, um sie kurz aufzuschreiben.
Erst einmal kam der Paketzusteller und brachte ein Paket von meinem Freund Alain mit dem erwarteten Inhalt, aber obenauf lag noch eine Schachtel mit diesem Modell, weder bestellt, noch angekündigt. Wirklich, eine große Überraschung, dieser isolierte Tank car, ein Eigenbau meines Freundes, der wohl angelehnt an einen älteren Bausatz von Ambroid entstanden ist.
Und warum bekam ich dieses Modell nun so aus heiterem Himmel?
Die Geschichte ist wohl einfach, obwohl niemals drüber gesprochen. Ich bin ja unmittelbar beim Bau von drei Säure-Tankwagen – siehe zuvor – und Alain hatte Interesse angemeldet, solch ein Modell zu erhalten. Da er selbst baut und auch lackiert, war schnell ausgehandelt, dass er wesentliche Teile meiner Modelle lackiert und beschriftet, und er sozusagen als Teilnehmer beim Bau nach Abschluss der Arbeiten eines der Modelle im Ausgleich bekommt. Gesagt, getan, dann die wohl bittere Erkenntnis bei ihm, dass es mit einer qualitativ guten Beschriftung nichts werden wird. Manchmal wirken sich Krankheiten eben auch auf die Möglichkeit aus, handwerklich nicht mehr alles leisten zu können, was einmal kein Problem war, hier eben feine Beschriftungen auf die Modelle aufzubringen. Damit also die Absprache, bitte alle Teile zurück, ich kümmere mich selbst drum, denn fertig werden sollten meine Modelle schon. Und dann kam das Paket einschließlich dieses schönen, durch meinen Freund selbst gebauten isolierten Tank cars zurück, und da war mir klar, dass dies ein Tausch eines seiner Modelle sein sollte gegen eines, an dessen Bau er sich nun nicht mehr beteiligen konnte.
Ich fand es großartig, dass er unaufgefordert einen solchen Tausch initiiert hat, hatte ich doch selbst einmal den Wunsch gehabt, bei ihm nach dem Bau und Kauf eines derartigen Modells anzufragen, wozu es allerdings nie gekommen ist. Aber nun bin ich in der Pflicht, meine Tankwagen müssen fertig werden, damit ich seine Vorleistung auch wieder ausgleichen kann. Und dann gesteht er mir auch noch mit einer Entschuldigung, dass das Sicherheitsventil am Dom seines Modells doch leider nur ein einfaches Ventil und damit eigentlich ein falsches ist. Aber genau hier kann ich jedoch einspringen, denn vom Eigenbau früherer Tankwagenmodelle sind solche doppelten Sicherheitsventile übriggeblieben, und damit kann ich zum einen dieses neue Modell ausrüsten und ihm sogar zu seiner eigenen Verwendung ein oder zwei weitere Ventile zur Verfügung stellen. Schön, wenn ein solcher Austausch unter Freunden so reiche Früchte trägt!
Das heißt, natürlich auch, dass es hier wenigstens noch ein weiteres Bild geben wird, das das überarbeitete Modell zeigen wird. Auf alle Fälle ist damit ein weiteres, schönes und gut gebautes Modell zu meinem Bestand hinzugekommen, womit ich absolut nicht gerechnet habe!
• Herstellerfoto ca. 1910 – ein frei nutzbares Foto (public domain)
Zuvor möchte ich Ihnen jedoch noch ein Vorbildfoto zeigen, dass mir Alain ebenfalls zur Verfügung gestellt hat, ich aber auch auf Facebook fand. Leider kann ich keine Quelle nennen, aber es scheint sicher, dass dieser Wagen von der American Car & Foundry Co. (ACF) hergestellt wurde und es soll wohl auch nicht der einzige dieser Art gewesen sein. Was auf diesem Bild deutlich erkennbar ist, ist das Doppelventil am Dom, also für mich die absolute Notwendigkeit, am Modell nochmals ein wenig Hand anzulegen, um dem Modell noch ein bisschen mehr Vorbildtreue zu geben!
Es war dann doch nicht nur das doppelte Sicherheitsventil am Dom, das auszuwechseln war, kleine Reparaturen und die Ergänzung von Luftschläuchen an den Wagenenden machen das Modell nun komplett! Und der Wagen kippelt nicht mehr, eine Dreipunktlagerung war dann auch kein großes Problem! Zu diesem Thema Dreipunktlagerung kann ich Ihnen meine Beschreibung empfehlen, ich hasse es jedenfalls, wenn Wagenmodelle beim Lauf über Weichen und Kreuzungen kippeln.
Aber ich muss gestehen, ich mag Plastikmodelle nicht sonderlich! Kaum fasst man es etwas kräftiger zu, schon hat man freistehende Plastikteile in der Hand, so dass ich letztlich doch mehr reparieren musste als zunächst angenommen. Aber nun ist’s fertig und sollte ein neuer Hingucker in meinen Zügen nach 1900 sein! Gut, ein bisschen Staub unterhalb des Tanks wird das Modell dann wohl doch noch erhalten.
Mit dem neuen Tank car ergab sich nun einmal die glückliche Situation, diesen einschließlich meines zweiten Neuzugangs, den X23 boxcar der Pennsy, in einer kleinen Szene mit Industrieumgebung zu fotografieren. Sieht doch gleich ganz anders aus als immer nur auf meinem nackigen Arbeitsplatz!