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Faltenbälge – Diaphragms

- Defekte Wagenübergänge – und solche von HiTech Details -

 

Wie leider viel zu häufig, neue und schöne Wagenmodelle für die eigenen Sammlung sind ja nicht zwangsläufig immer ganz neu und damit auch zumeist nicht ganz ohne Beschädigungen.
 
Neu im Bestand, ein Baggage car der Southern Pacific, aber eben auch mit Mängeln. Beide Wagenübergänge (diaphragm) zwar mit dem metallischen Grundgestell, aber eben ohne die Faltenbälge und völlig unbeweglich!  
Sind diese fehlenden Faltenbälge an den Übergängen dieses Baggage cars nun eine starker oder ein leichterer Mangel? Auf jeden Fall ein Ding, das so nicht bleiben kann! Zudem war die striker plate, also die Platte, die in Kontakt zum Gegenüber des Nachbarwagens steht, auch nicht mehr federnd, sie war verklemmt und verklebt und damit waren beide Übergänge zwar als Rudimente vorhanden aber eben auch nicht brauchbar oder gar funktionstüchtig, obwohl der Hersteller dieses Modells Precision Scale Co. – kurz PSC – dies wohl so gedacht und auch gebaut hat.
 
Die Basisarbeit, die Metallgestelle wieder federnd aufbereitet und dann schwarzes Papier zu Faltenbälgen gefaltet und zwischen die Platinen geklebt.  
Also zunächst eine Grundreparatur der Metallkonstruktion, die ich leider nicht dokumentiert habe, aber es war auch nicht viel mehr als ein bisschen Lötarbeit, aber so, dass die Federbeine allesamt absolut senkrecht verlötet wurden und damit die eingesetzten Bolzen und Federn wieder leichtgängig gleiten konnten. Das liegende Teil zeigt einen der Übergänge im überarbeiteten Zustand. Es kann eigentlich nicht schaden, wenn man in die Hülsen geringe Mengen Grafit-Pulver einsprüht, die Teile gleiten damit definitiv viel leichter!

Aber es waren eben auch neue Faltenbälge erforderlich und da habe ich drauf verzichtet, irgendwelche Übergänge zu bestellen und mir schicken zu lassen, die am Ende vielleicht doch nicht passend zu machen sind oder auch nicht wie gewünscht funktionieren und vier Wochen warten wollte ich auch nicht. Warum nicht eigene Faltenbälge aus dünnem schwarzem Papier herstellen? Gesagt, getan – schwarzes Papier – eine Kante als Bezugskante sauber geschnitten (bitte mit Lineal und Skalpell!) – auf der einen Seite im Abstand von 4 Millimeter mit den Messerrücken feine Linien eingepresst – auf der Rückseite beginnend bei Millimeter 2 das gleiche getan, so dass wechselseitig aller zwei Millimeter eine Biegerille in das Papier gepresst wird. Nach anfänglichen Versuchen habe ich den ganzen Papierstreifen auf eine Breite von 12 Millimeter zurückgeschnitten, der Faltenbalg hatte bei einer größeren Breite einfach zu sehr aufgebaut. Dann wechselseitig bei den vorgeprägten Rillen den Papierstreifen gefaltet – und schon ist der Faltenbalg fertig! Die Maßangaben von zwei bzw. 12 Millimeter beziehen sich jedoch ganz auf die spezielle Situation und Abmessungen der Teile und kann natürlich den besonderen Bedingung Ihrer Arbeit beliebig angepasst werden.

Zwei Erfahrungswerte noch. Zum einen habe ich einen möglichst langen Streifen Papier zum Falten vorbereitet, da fallen dann kleine Ungenauigkeiten bei der Breite der einzelnen Faltenlagen nicht so sehr ins Gewicht, und zweitens ist es sinnvoll, das Abschneiden von Abschnitten für den Faltenbalg immer vom gefalteten Papiertreifen vorzunehmen, man bekommt damit möglicherweise erforderliche Schrägschnitte ganz sauber hin.

Meine Faltenbälge bestehen am Ende aus vier einzelnen Teilen für jeden Übergang, da ich die Teile am “Dach” nicht durch eine wechselnde Faltung des Papierstreifens herstellen wollte. Dies erschien mir einfach zu kompliziert. So habe ich zwei senkrechte “Ziehharmonika-Streifen” zwischen die Metallplatten eingelegt und verklebt, dazu dann auch zwei Teile als Dach aufgesetzt, da am Übergang oben in der Mitte eine der Federhülsen die Teile des Übergangs verbindet. Die Bilder zeigen, dass diese geteilte Ausführung des Faltenbalges keinerlei Unvollkommenheit im Aufbau erkennen lässt. Letztendlich habe ich auch auf einen unteren Abschluss des Übergangs verzichtet, er erschien mir einfach nicht erforderlich.
 
Im Bild die Darstellung, wie die eingesetzten Bälge mit kleinsten Tropfen Sekundenkleber innen an die Metallrahmen angeklebt werden.  
Noch ein Bild, wie die Papierbälge an die Innenseiten der Rahmenplatten verklebt wurden. Ich habe die gefalteten Papierbälge zwischen Grund- und Druckplatte des Übergangs eingelegt und dann mehrere kleinste Tropfen Sekundenkleber mit der Spitze des Skalpells zwischen die Metallplatte und der anliegenden Papierschicht eingefügt, wobei ich den Druck auf die mit den Fingern zusammengepressten Platten etwas verringert und zudem nur auf der dem Metall zugewandten Seite des Skalpells den Klebstoff eingetragen habe. Trotzdem hat es an einigen Stellen ein paar feine Verklebungen mit der nächste Papierlage gegeben, die sich jedoch mit einem Schnitt vom Skalpell leicht wieder trennen ließen. Fertig!
 
Der Übergang zu den Daylight-Wagen ist somit geschlossen und damit so, wie es sein sollte!  
Das letzte Bild zeigt meiner Meinung nach ein befriedigendes Ergebnis, der Übergang zu den Wagen des Daylight trains, zu dem dieser Baggage car an erster Position nach der Lok eingestellt werden soll, ist nun nahezu geschlossen, kaum ein freier Durchblick und sogar zirka zwei Millimeter federnd beweglich – und genau das war das Ziel!
 
Doch es kommt ein Aber!
Ich habe einen zweiten sogenannten “head end car” zu diesem Zug hinzugefügt, also einen Wagen, der am Kopfende des Zuges eingestellt wird. Und auch der musste Faltenbälge am Übergang bekommen, allerdings hatte dieser Wagen bis dato gar keine. Und damit mussten “diaphragms”, der Plural von “diaphragm”, oder eben Übergänge mit Faltenbälgen beschafft werden, und das wohl Beste, was es auf dem amerikanischen Markt gibt, scheinen wohl die von Hi-Tech Details.com zu sein, auch wenn sie nicht gerade günstig, dafür aber “arbeitend” sind. Ein Klick auf den Link zeigt die Details und die breite Varianz dieser Faltenbälge und sie “arbeiten” eben, weil die entsprechenden Teile aus Gummi sind. Entscheidend war aber, dass ich nicht nur diesen einen neuen Wagen mit solchen Faltenbälgen ausrüsten wollte, auch der bereits umgebaute Wagen hat diese neuen Diaphragmen bekommen, denn zwei verschiedene Typen geht natürlich nicht!

Allerdings benötigen diese Diaphragmen einen glatte Montagefläche am Wagenende, da Teile davon auf einer ebenen Fläche befestigt, in diesem Fall aufgeklebt werden müssen. Wenn das die Wagenmodelle nicht mitbringen, wie hier bei meinen Modellen, habe ich für die Wagenenden Montagerahmen aus stärkerem Messingblech angefertigt und angelötet.
 
Diaphragmen von HiTech Details - Montagerahmen an den Wagenenden  
Das sind diese Montagerahmen, die ich hier für zwei andere Wagenmodelle schon einmal vorbereitet habe. Die äußere Größe wird durch das diaphragm bestimmt, eventuell auch durch die Form des Daches, während der innere Ausschnitt dem der Übergänge am Modell entspricht. Und die Löcher in den Ecken, das sind die Montagelöcher für die beweglichen Gummi-Aufhänger, die wiederum vom Diaphragm bestimmt werden.
 

 
So sieht es dann montiert an zwei gekuppelten Wagen aus, wobei mir wichtig war, dass sich diese Diaphragmen mit ihren striker plates auch wirklich berühren, wenn auch nur sanft. Allerdings könnte dies von Fall zu Fall eine Herausforderung sein, die ich hier aber durch die Wahl entsprechender Kupplungen von Kadee lösen konnte. Eines ist jedoch auch erkennbar, ich habe auf die Montage der Hängeeisen für die striker plates verzichtet, die diese beim Vorbild in der richtigen Höhe halten. Entsprechend der Abbildungen des Herstellers sind diese Hängeeisen zwar Teile der Kits, sie behindern jedoch die Beweglichkeit der Übergänge, im Speziellen die der striker plates. So muss es halt ohne diese seitlich zu montierenden Stangen gehen, doch die Funktionalität hatte hier für mich Priorität!

Und im Video festgehalten sieht es so aus, wobei betont werden muss, dass es richtig lange Wagen sind, die da durch Bogen und Gegenbogen einer 15Grad-Weiche fahren mussten, also um einiges mehr, als man ihnen auf einem ordentlichen US-layout abfordern wird.
 

 
Das kurze Video zeigt’s, die Wagen fahren ohne jedes Problem durch diese schwierige Gleispassage! Und das ist die Bestätigung, dass ich meinen nächsten Personenzug, den Clocker der Pennsylvania Railroad, vollständig mit diesen Übergängen ausrüsten werde.

 


 

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