Old Time Coal Tower
- Eine Bekohlungsanlage aus früheren Zeiten -
Zuviel Holz? Deswegen vielleicht doch der kürzere Weg? >>> Zur Galerie
Leider kann ich bei dieser Beschreibung nicht mit einem Bild eröffnen, mit dem das dargestellt wird, was ich am Ende erreichen will. Auch wenn es derartige Bilder gibt – Urheberrechte und Copyrights verbieten es, hier mit einem solchen Bild zu starten. Deshalb muss vorläufig der gegenwärtige Bauzustand des Modells genügen.
Das ist das, was die Amerikaner einen Bausatz nennen, ein Karton voller Leisten, ein paar Teile zur Detaillierung, Skizzen und eine ausführliche Beschreibung – aber die sind zumeist wirklich gut! Korrekterweise wird im Amerikanischen für derartige Bausätze zumeist der Begriff „craftsman kit“ verwendet; eben nicht nur vier Wände und zwei Dachhälften für ein Haus, was bei uns einen „Bausatz“ ausmacht.
Damit Sie eine Vorstellung davon bekommen, was diese vielen Leisten und Einzelteile einmal ergeben sollen, habe ich hier einmal ein Bild aus dem Model Railroader vom Dezember 1996 entlehnt, wo Sie sich dieses doch etwas außergewöhnliche Bauwerk schon einmal vor Augen halten können. Definitiv eine alter Kohleturm, gänzlich aus Holz und auch nur für eine relativ kleine Station beziehungsweise den zugehörigen engine yard gedacht. Aber für mich ist der Hintergrund, dieses historische Bauwerk als durchaus funktionsfähiges Teil eines Eisenbahnmuseums einzusetzen, wo die betriebsfähigen Dampflokomotiven ihre Kohle bekommen, um dann auch mit dem einen oder anderen Touristenzug unterwegs sein zu können. So ist es zumindest angedacht, aber zuvor steht da schon eine ganze Menge Arbeit!
Die ersten Schritte: Alle Leisten werden mit extrem verdünnter Farbe geschwärzt und die Grundplatte mit den „Fundamenten“ entsteht.
Das Gestell und dann der Kohlebunker oben draufgesetzt, allerdings noch ohne Dach.
Der Aufzugsturm steht an seinem Platz, der mit einem Kohleförderer den Bunker mit Kohle befüllen soll – wenigstens dann, wenn alles fertig ist. Und noch immer sind die Dächer in Arbeit.
Ein Blick auf Details: Das Gestell des Aufzugsturmes, wo an den Führungsschienen der Förderkorb mit der Kohle nach oben geführt werden soll. Das ist dann auch schon die erste Ergänzung zum Bausatz, denn dieser ist nur als ein statisches Modell konzipiert.
Vom Kohlebunker aus sind nun die Laufstege für Bediener und Wartungspersonal in Arbeit, die dann nach unten fortgesetzt werden. Auf vorherigen Bildern ist dieser Laufweg rund um den Aufzugsturm bereits vorbereitet. Noch sind jedoch keine Geländer angebracht, da diese Teile zu diffizil sind und bei weiteren Arbeiten wohl immer wieder beschädigt werden könnten.
Die Treppen in Arbeit, glücklicherweise sind die Treppenprofile als gelaserte Zuschnitte im Bausatz enthalten. Eine hohe Maßgenauigkeit und Gleichmäßigkeit der Aufstiege ist damit gewährleistet.
Der erste Treppenaufstieg ist angebaut, aber da ich nach Empfehlung des Bauplanes die Laufgänge von oben nach unten baue, also eher ein Abstieg. Dieser endet gegenwärtig an einer Plattform an der Rückseite des Kohlebunkers und wird sich zukünftig weiter um den Sandturm herum weiter nach unten winden. Alles in allem wohl eher eine verrückte Konstruktion, aber genau das war es, was mich an diesem Kohleturm so sehr reizte.
Neben dem Kohleturm nun auch der zwischenzeitlich entstandenen Sandturms – ganz links, der kleinste Turm des Ensembles.
Die Bilder mit einigen weiteren Details – einzeln verlegte Bohlen für die Laufstege und “Bauklammern” (im rechten Bild), die den ganzen Turm zusammenhalten.
Gab es das jemals so in den Staaten? Aber warum sollte es solch einfache Hilfsmittel eigentlich nicht gegeben haben?
Als Letztes kam nun noch das Sand-Trocknungshaus dazu, ein kleiner Schuppen, in dem wie der Name es sagt, der Sand getrocknet wird, bevor er mit einem Gebläse in den Sandturm geblasen wird.
Dass dieser kleine Schuppen ein so schönes und gepflegtes Dach bekam, liegt einfach daran, dass dieser Kohleturm, auch wenn er noch so alt und von vor 1900 ist, als Objekt für das Eisenbahnmuseum gedacht ist – siehe hier die Anfänge zu dem im Aufbau befindlichen Eisenbahnmuseum – der von einem anderen Standort umgesetzt wurde, und da er eben nun im Museum stehen sollte, dann natürlich auch einen ordentliches Dach haben musste. Im alltäglichen Leben mögen Löcher im Dach ihre Berechtigung haben, in einem Museum sicher nicht.
Ist das eine halbwegs glaubhafte Erklärung? Mir wurde schon klar gemacht, dass es so schön eigentlich nicht sein könne. Aber wenn es sein muss, dann wird sich das nun auch leicht wieder ändern lassen. Die anderen Dächer sind ja auch noch nicht gedeckt.
Das war dann der erreichte Stand. Auch das Sand-Trocknungshaus ist fertig und steht als viertes und letztes Teil des Ensembles an seinem Platz – ok, es ist noch nicht fixiert.
Aber leider wurde nun der Bau des Modells erst einmal unterbrochen, denn der, für dessen Module all das gedacht war, hat seine Pläne geändert, er war plötzlich zu englischen Eisenbahnen gewechselt. Zugegeben auch nicht schlecht, aber hier am Modell weiterzubauen, ohne so richtig eine Verwendung für das Modell zu haben, da hatte ich in diesem Moment keine Lust. Aber vielleicht ändert sich das und dieses Modell wird doch noch vollendet werden?
Kommt Zeit, kommt Rat oder eine Idee oder ganz was anderes?
Und es kam ganz anders! Nämlich die Rückkehr der Module mit dieser Station zu unserem AMREG-Freundeskreis mitsamt des Museumsbahnhofs, für den dieser Kohleturm von Anfang an bestimmt war. Die letzten Bilder sind im Januar 2008 entstanden, das ist nun nahezu zehn Jahre zurück. Und da hätte ich fast nicht geglaubt, dass doch noch eine Verwendung eintreten könnte.
Damit ist die lange Pause vorbei, nun erst einmal Bestandsaufnahme und dann geht’s weiter!
Zwei Dinge, die es zu ändern galt. Zum einen ist der Sandturm in dem Ensemble falsch positioniert. Ich musste ihn aus einer hinteren Position möglichst nahe ans Gleise rücken, denn nur so können waagerechte Sandrohre vermieden werden, die den Sand aus dem Turm zur Lok bringen sollen. Da es nicht zu erkennen ist, ob dabei der Sand mit Druckluft durch die Rohrleitungen geblasen wird, habe ich mich für die einfachere und wahrscheinlichere Variante entschieden. Der Sand muss möglichst senkrecht nach unten fallen können und da sind waagerechte Rohre keinesfalls eine Lösung. Wenn Sie das Bild des fertig gebauten Modells zu Beginn verglichen, da ist genau so die im Plan vorgegebene Lösung realisiert, die meiner Meinung nach nicht so recht funktionieren kann.
Und damit hat sich auch eine Veränderung an der zuvor abgebildeten Plattform des Treppenaufgangs ergeben, die nun nicht mehr als Treppenaufgang rund um den Sandturm gestaltet sein muss. Das ermöglicht zugleich eine viel weniger komplizierte und meiner Meinung nach sinnvollere Treppenführung, die allein um den Kohleturm herum noch unten führt. Das, was ich da zuvor als Eckplattform gebaut hatte, war für mich stets nur eine “Krücke”, die ich spätestens als sie fertig war, wieder umbauen wollte. Nun ist die Gelegenheit zum Umbau günstig und sogar angebracht!
Wenn auch noch ohne Geländer – aber der Treppengang ist fertig. In jedem Fall sind die Podeste an den Ecken des Kohleturms rein konstruktiv um ein Vielfaches besser geworden und dass das Modell nun nicht mehr der Vorgabe des Bauplans entspricht, damit kann ich gut leben.
Noch ein Detailbild, wie die ehemals “unmögliche” Ecke des Treppenabgangs nun aussieht, da sieht man die konstruktive Veränderung doch deutlich.
Das Nächste ist nun das Geländer, eine diffizile Sache insbesondere deswegen, weil die Gefahr besteht, dass beim Zufassen bereits gebaute Teile wieder abbrechen könnten. Und wenn nicht jetzt beim Bauen, dann mit Sicherheit auch später.
Links das erste Teilstück des Geländers an der oberen Plattform, mehr oder weniger zum Probieren ausgeführt. So ging es dann mit den Treppenaufgängen weiter, auch wenn mir tatsächlich schon zwei der Ausleger für die seitlichen Abstützungen der Geländer abgebrochen sind. Allerdings sind es die Stützen an den Ecken gewesen, die mit ihren außen stehenden Positionen natürlich exponiert angeordnet und damit auch besonders gefährdet sind. Werde ich sie eben zum Schluss nochmals ankleben, ist nun auch nicht besonders tragisch. Ich hoffe nur, dass es mir mit dem Geländer nicht auch so ergeht! Übrigens Kleben, alles mit Sekundenkleber, damit ich vorankomme, und dann auch etwas älterer, leicht angedickter Kleber, macht sich hier ganz ausgezeichnet. Mit Weißleim würde ich am Tag fünf oder nur wenig mehr Klebungen schaffen, da käme ich gar nicht voran. Vor allem wäre aber auch alles zu fixieren, ein nahezu unmögliches Vorhaben bei den vielen “Haken und Ösen” dieses Objekts.
Alles geht wider Erwarten seinen Gang, recht gut sogar! Ringsum sind nun Treppen und Plattformen des Kohleturms mit Geländern versehen und ich war überrascht, wie wenig ich bei nachfolgenden Arbeitsschritten von den vorher aufgebauten Teilen wieder eingerissen habe, versehentlich natürlich.
Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass an der unteren Plattform der Frontseite einige der zu sehr verwitterten und brüchig gewordenen Holzbalken ausgewechselt wurden? Die rechte vordere Ecke mit dem Aufstieg zur unteren Plattform ist gänzlich neu entstanden! Sonst wäre das Ding vielleicht auch zu grau und langweilig geworden!
Aber das ist natürlich noch lange nicht das Ende, noch steht einiges an, nicht nur die Dächer. Insbesondere die Kohleschute mit all den mechanischen Details fehlt natürlich noch und da bin ich gerade am Überlegen ob und wie ich eine bewegte Schute installieren kann, eine, die sich ab und auf bewegen lässt, natürlich elegant und unsichtbar gesteuert. Ich glaube, die Idee schon gefunden zu haben, die passenden Teile fehlen allerdings noch. Lassen Sie sich überraschen!
Zu allem Übel spielen dann auch noch die Lieferanten nicht so mit, wie ich es erwartet habe. Zwei Getriebemotoren bestellt und prompt wurden die mit der falschen Untersetzung versendet – dabei stand es doch ganz deutlich auf der Verpackung drauf, was es für welche sind. Lagen wohl einfach im falschen Fach?
Also doch die Dächer vorgezogen und in den folgenden Bildern gut zu erkennen – die Dachdecker sind bei ihrer Arbeit! Ich habe eine Weile mit mir gerungen und war letztlich doch nicht ganz glücklich mit der ursprünglich favorisierten Variante, die Dächer der hohen Türme mit Wellblech einzudecken. Das bei diesen alten Holzkonstruktionen? Angefangen bei dem kleinen Sandtrocknungshaus hatte ich ja schon einmal mit einer Schieferdeckung angefangen, was Sie etwas weiter zuvor betrachten können, aber das wollte ich nicht auch noch auf die anderen Bauwerke ausdehnen. Also habe ich mich dann doch für das Material entschieden, was wohl am Ehesten verwendet worden wäre, Holzschindeln! Wieder einmal, denn diese habe ich schon bei dem kleinen Schuppen verarbeitet, der als Unterstand für die “besonders wertvollen Exponate” des Museums dient. Und wieder habe ich mich auch für die recht grobe und wenig geordnete Variante entschieden, wo die Schindeln von Laien-Handwerkern recht unorthodox verlegt wurden. Wir würden sagen “frei Schnauze”, aber das scheint in den USA wohl eher die Regel zu sein, denn alle Zubehörhersteller bieten diese Variante immer wieder an. Für die Gebäude in den Städten werden dann auch “city shingles” angeboten, wo die Dächer dann mit gleichmäßigen Schindeln in “Reih und Glied” gedeckt sind, aber das kam hier für mich dann doch nicht in Frage.
So sieht’s aus, das erste kleinere Dach noch im Bearbeitungszustand und dann auch schon fertig. Hat letztendlich auch nur einen halben Tag gedauert.
Das war’s dann erst einmal mit Dachdeckerarbeiten und am Ende bin ich froh, mich für die Holzschindeln entschieden zu haben. Ausnahme ist natürlich das Sandtrocknungshaus ganz links. Und dann kam nach Bauplan noch dieser Werkzeugschuppen unterhalb des Sandturms hinzu, eine Konstruktion “ohne Rahmen”, wie es der Bauplan nennt. Ich habe zunächst nach den Überresten der Holzwände gesucht, um diese Hütte zu bauen, bis mir die Skizzen zeigten, dass es tatsächlich nichts anderes als eine mehr als primitive Bretterbude sein sollte. Ich gebe zu, sie ist für mich mehr als gewöhnungsbedürftig! Und ich werde dieses Bauwerk, das natürlich immer noch nicht vollständig ist, dem Publikum in Foren wie meinem Freundeskreis mit den Fragezeichen vorstellen, wie ich sie auch habe. So belassen? Oder doch eine halbwegs gefällige Holzverkleidung für Wände und Dach anbringen? Ist immerhin ein Bauwerk, dass in einem Museum stehen wird und nicht irgendein x-beliebiges Eisenbahnrelikt, an dem kräftig dem Bedarf entsprechend herumgebaut wurde!
Ich lasse mich jedenfalls von den Meinungen überraschen, die da sicher kommen werden.
Wider Erwarten kamen dann doch keine Einsprüche, sondern eher bestätigende Aussagen, dies so zu belassen, und wer die nachfolgenden Bilder (demnächst) betrachtet, der wird erkennen, dass da noch ein paar weitere wilde Anbauten hinzugefügt wurden, wenigstens ist das der Plan.
Was mir von Anfang an am Herzen lag, war dem Tower ein bisschen Leben einzuhauchen und nicht nur durch ein paar Figuren, die da so an oder auf dem Turm “herumlümmeln”. Nein, ich meinte damit echte “Bewegung”! Oder Spielereien, Gimmicks! Doch was kann sich sinnvollerweise an diesem Turm bewegen? Da fällt als Erstes ein, dass der Aufzugsturm einen beweglichen Förderkorb erhalten könnte, und zweitens eine Kohleschute, die sich bei amerikanischen Einrichtungen dieser Art typischerweise von oben nach unten zum Tender hin bewegt und nach der Bekohlung wieder hochgezogen wird, damit nichts kaputt geht oder ein auf dem Tender stehender Heizer nicht heruntergefegt wird.
Das sind nun die zwei Antriebe für diese bewegten Elemente. Rechts nicht viel mehr als eine Seilwinde, an der der Förderkorb hängt, und links ein Antrieb für die Auf- und Abwärtsbewegung der Schute, beide angetrieben durch je einen kleinen Motor mit angeflanschtem Getriebe, das für eine hohe Untersetzung sorgt. Dazu dann aber noch ein paar weitere Zahnräder und ein bisschen Mechanik, dass die entsprechenden Bewegungsabläufe generiert.
Und da man anhand stehender Bilder für bewegte Objekte nicht viel erkennen kann, habe ich dann noch das nachfolgende Video erstellt.
Bevor ich mich nun mit den Lampen befasse, die Benachrichtigung war glücklicherweise gekommen, dass sie für die Installation der Beleuchtung nun endlich beim Händler angekommen sind, habe ich dann doch erst einmal an den Details der Kohleschute weitergearbeitet. Die Reihenfolge dürfte schließlich doch ziemlich gleich sein, alles sind nun sehr empfindliche Teile, die außen dran montiert werden müssen. Da kann es dann doch immer wieder mal passieren, dass man versehentlich ein bereits fertig montiertes Teil beschädigt, gleich in welcher Reihenfolge man baut.
Hier sind es nun die “Antriebsteile”, sprich Ketten, und Ausgleichsgewichte, die ich noch zur Schute hinzugefügt habe. Mit der langen Kette, die um das oberen Antriebsrad läuft, wird die Schute abgesenkt und wieder angehoben, während mit der unteren Welle mit der kürzeren Kette die Verschlussklappe innerhalb des geschlossenen Teils der Kohlerutsche bewegt wird. Alles – und eigentlich ganz einfach, nur im Modell etwas schwieriger nachzubauen. Aber es hat funktioniert und alles wird über den Hubmechanismus der Schute angetrieben, also ein bisschen anders als beim Vorbild. Aber wer erkennt das schon, wenn man es nicht erklärt bekommt.
Und da es auf den beiden Bildern zuvor vielleicht nicht ganz so gut zu erkennen ist, habe ich noch das kurze Video gemacht, das nach Fertigstellung des Towers dann zu einem Gesamtvideo zusammengestellt werden soll.
Die letzten Schritte sollten angegangen werden, die äußere Beleuchtung des Turmes, eigentlich nur ein paar simple Lampen mit Lampenschirm und Glaskolben und einem geschwungenen Aufhänger, wie man sie wohl aus aller Welt kennt. Der erste Versuch mit den Lampenschirmen war geglückt und die Lampe leuchtete so wie ich es erhofft hatte, wenigstens vor dem Einbau. Ja Einbauen ging auch noch gut, aber dann die Verkabelung unten durch die Bodenplatte führen. Nochmals die Teile des Turmes auseinandernehmen, und da klemmte doch was? Ein bisschen geruckelt und es klemmte wirklich was, der Kohleförderkorb blieb an einer der Stromversorgungsleitungen für den Motor der Schute hängen – und dann stürzte der Turm. Und mit dem Abfangen habe ich dann doch eine der Aufstiegstreppen erwischt und abgerissen.
Und das Ergebnis sieht nun so aus. Wenn Sie ein bisschen genauer hinschauen, werden Sie die Laterne rechts oben am Giebel sogar entdecken können, um die es bei dieser Aktion ging. Die ist noch dran. Und für die wollte ich die Kabel bis unter die Bodenplatte hindurchziehen und einen ersten Lichttest ausführen. Das muss nun damit erst einmal verschoben werden! Aber erst einmal mussten die angeknacksten Plattformen neu fixiert werden. Fehlt nur noch die Treppe, wenn da nicht die vorgefrästen Treppenholme fehlen würden, denn die habe ich allesamt schon verarbeitet!
Aber wie es so ist, wenn erst einmal etwas richtig schief gegangen ist, hat man dann auch die Lust, es gleich wieder zu richten?
Mir war die Lust jedoch ein bisschen vergangen und deshalb habe ich mich dem sowieso erforderlichen nächsten Schritt gewidmet. Die Lampen für die Außenbeleuchtung mussten vorbereitet werden und da habe ich dann gleich einen ganzen Packen gemacht, der wohl noch nicht einmal gänzlich ausreichend ist. Das zweite Bild zeigt’s dann schon, wie es aussehen wird, am Giebel ist ja eine der Lampen schon installiert. Und wenn Sie fragen, was da zu machen war, nicht viel eigentlich. Die Lampenschirme sind Industrieteile von Northeastern Scale Lumber Co. und ich habe nur einen feinen “Glaskolben” aus weißem Plastik vorbereitet, LEDs der Größe 0402 eingesetzt und durch ein Löchlein die Anschlussdrähte gezogen, mit dem Befestigungsarm verklebt und am Ende beim “Wanddurchbruch” mit einem Stück schwarzen Isolierschlauch verklebt. Dieser wird nun in eine Bohrung eingesetzt und verklebt, da wo die Lampe hängen soll, noch ein bisschen schwarze Farbe dran und fertig. Der Vorteil dieser Montage und der Teile, die Aufhängung ist elastisch und bricht nicht unbedingt beim ersten Stoß dagegen gleich ab. Genau das hätte ich mir für die Holzkonstruktion und im Besonderen für Treppen und Geländer auch gewünscht!
Haben Sie jetzt mehr Licht mit den am Kohleturm montierten Lampen erwartet? Zum einen musste ich für diese Bilder immer noch etwas Umgebungslicht einstellen und zum anderen, und das ist das Entscheidende, so alles überstrahlende Lampen wollte ich natürlich auch nicht! Dezente Beleuchtung, die nicht zwingend die ganze Umgebung in ein grelles Licht taucht, das war und ist Absicht! Strahlenden Lichter, helle Laternen und leuchtende Fenster in Häusern gibt’s auf Spielzeug-Modellbahnen genug! Allerdings ist es auch durchaus nicht ganz einfach, das richtige Maß zu finden. Ich habe es hier jedenfalls versucht und eine weitere Lampe, noch dazu richtig im Frontbereich, kommt oben am Kohleaufzugsturm schließlich auch noch hinzu.
Ein Zufall ließ mich dann auch noch dieses Bild von einer meiner Lampen machen, genau die zuvor installierte Lampe einmal unbeleuchtet mit einem weißen “Glaskolben” und dann beleuchtet, wo das gelbliche Licht einer leuchtenden Glühbirne so richtig deutlich wird. Ich hatte damit einen Freund überzeugen wollen, dass ich mit den LEDs, die inseitig versteckt sind, durchaus ein schönes, warm-gelbes Glühlampenlicht erreichen kann und die Maßstäblichkeit doch ziemlich gut einzuhalten ist. Mir gefällt dieses Vergleichsbild sehr, deshalb ist es noch zusätzlich hier in die Beschreibung gekommen.
Aber erkennen Sie auch den wesentlichen Unterschied zwischen diesen beiden Bildern? Rechts ist der zuvor noch zerstörte Treppenaufgang an der linken Seite des Kohleturms wieder angebaut! Zum Glück hat die Reparatur keine zwei Tage benötigt, auch wenn ich die Treppenholme nun von Hand selbst anfertigen musste. Aber da ist wohl kaum ein Unterschied zu erkennen. Ganz im Gegenteil, mit der Verwendung von Sperrholz statt des weichen Lindenholzes sollte dieser Teil des Aufstieges sogar stabiler geworden sein, als er es vorher je war.
Noch sind die einzelnen Bauteile des Kohleturms als einzelne Objektteile zu handhaben, zu bearbeiten oder um Details zu ergänzen, aber das Ganze geht nun doch stark auf’s Ende zu. Jedenfalls habe ich gegenwärtig die Grundplatte schon einmal einem Freund zur “Bodengestaltung” übergeben, denn ein bisschen Detailarbeit und Schmutz und alles, was so um einen am Boden des Kohleturm existieren sollte, das möchte ich doch lieber einen erfahrenen Landschaftsgestalter bearbeiten lassen.
Ich gebe zu, dass dies Dinge sind, die mir nicht so liegen, abgesehen davon, dass ich die notwendigen Materialien dafür nicht im Bestand habe. Und mit ein bisschen Kohledreck allein wollte ich es dann doch nicht abtun. Ich liebe mehr die technischen und konstruktiven Elemente des Modellbaus, da ist mein Freund aus unserem Dresdner Modellbahn-Freundeskreis dann doch der Richtige mit seiner Gestaltungskunst bezüglich einer realitätsnahen Szenerie. Danach werden alle Teile vom Kohleturm zu einer Einheit zusammengefügt – und dann ist schon fast fertig!
Das zweite Bild ist nur ein Intermezzo mit meinem Bauarbeiter, der gerade von einer Englandreise zurückgekehrt ist, wo ihn Rob Clark aus England gerade richtige Arbeitskleidung verpasst hat. Am Kohleturm wird er zukünftig nichts zu arbeiten haben, aber der Lok-Schutzschuppen vom Eisenbahnmuseum in Shelbyville wird er weiterarbeiten müssen. Das Dach dort muss schließlich auch mal fertig werden! Siehe dazu auch die Links zuvor!
Zu guter Letzt, bitte die Elemente der Elektronik nicht vergessen! Über denen ist gerade ein anderer guter Bekannter von mir drüber her. Gut, wenn man solche Freunde hat, die derartige Dinge bearbeiten können, wozu man selbst doch nicht das nötige Wissen oder das entsprechende Können besitzt!
Nun mit zunehmender Komplexität dieses Objekt wurde es immer schwieriger und schwieriger, die letzten Handgriffe auszuführen, ohne das Bisherige wieder zu zerstören. Einige ziemlich umfangreiche Reparaturen hatte ich ja schon hinter mir. Aber zusätzlich um die letzten Ergänzungen “oben herum” musste auch noch einiges unterhalb der Bodenplatte ausgeführt werden. Immer nur in der Luft halten und unten drunter bauen ging nun wirklich nicht! Ein Glück, dass neue Herausforderungen auch immer wieder neue Ideen regelrecht erzwingen. Hier war es eine große Montageplatte aus Sperrholz, die ich von der Seite an die Grundplatte schraubte, so dass ich das ganze “Ding” auf die Seite legen konnte und damit einen relativ bequemen Zugang zur Unterseite hatte. Damit konnten die ersten Verkabelungen der Beleuchtung wie auch für die Antriebe vorbereitet und teilweise ausgeführt werden, auf diese Weise ist es auch möglich, die Steuerungsplatine für den automatisch arbeitenden Kohleaufzug im Förderturm unten drunter zu montieren und anzuschließen.
Mit diesem Bild ist ersichtlich, dass auch der letzte große Arbeitsschritt getan ist, die Platine für den Förderkorb ist untergebaut und von nun an kann die Kohle kontinuierlich von unten nach oben in den Tower gehoben werde, ganz automatisch natürlich und genau so, wie gedacht und geplant. Danke an meinen alten Freund Harry Bernstein, der für mich diese Platine entwickelt und gebaut hat! Ohne ihn hätte ich das nicht geschafft!
Dieses Bild ist zwar immer noch nicht ganz der Schluss, aber eines, das das nahe Ende dokumentiert, die allerletzte Leiste, die ich angeklebt habe, die da mitten im Bild noch ein bisschen quer im Raum steht und nur noch abgeschnitten werden muss. Das Geländer des Kohleförderturms steht aber auch so exponiert im Raum, da musste ich einfach diese Holzarbeiten bis zum Ende aufschieben. Die Gefahr wäre zu groß gewesen, dass bei einer unbedachten Bewegung da wieder etwas abbricht. Den Fall hatte ich ja schon und dies sollte sich ja möglichst nicht wiederholen!
Die letzte Aktion ist der Anbau eines weiteren, ziemlich “gefährdeten” Teils, das Sandfüllrohr vom Sandturm ausgehend, mit dem die Sanddome der Lokomotiven nachgefüllt werden können. Im Bild ist es wohl erst auf den zweiten Blick erkennbar, obwohl es weit über das Gleis hinausragt. Aufgehängt an einem Seil mit Gegengewicht und da kam dann schon wieder die Frage, ob ich es nicht auch hätte beweglich machen können? Ein definitives Nein, denn irgendwann muss mit den Spielereien auch mal ein Ende sein.
Der Test unter realen Bedingungen, also mit einem über längere Zeit laufenden Kohleaufzug brachte die Erkenntnis, dass ich da am Aufzug etwas verändern musste. Hintergrund ist, dass der Förderkorb die Endabschalter nicht seitlich gleitend auslösen kann, sondern die Schalter auf Grund des geringen Gewichtes des Förderkorbs so montieren musste, dass der Korb auf die Kontakte “aufschlägt”. Im anderen Fall würde der untere Schalter nicht ausgelöst und am oberen Schalter bliebe der Korb eingeklemmt hängen und würde sich aus der Klemmstellung nicht wieder lösen. Also die Kontakte “beaufschlagen”, was für die obere Endposition eine ganz andere Wirkung erzeugt. Der Korb schlägt am Schalter an und steht augenblicklich. Der Strom wird auch abgeschaltet, aber mehr als erwartet dreht der Motor nach und überträgt seine Kraft auf das Zugseil, der ja auch nur ein Faden ist. Aber glauben Sie nun, dass etwa in all den Komplikationsfällen der Faden gerissen wäre? Nein, absolut nicht, es sind mehrfach die Ösen am handgebogenen Drahthaken aufgerissen! Auch wenn es nur 03er Neusilberdraht ist, und der ist sogar relativ stabil und zumal ich die Ösen sehr eng gebogen hatte. Und trotzdem sind die Ösen aufgerissen, wie gesagt sogar mehrfach.
Die lösende Idee kam wieder einmal von einem Freund, der meinte, dass ich eine Feder in die Aufhängung des Korbes einbauen sollte, so dass dadurch der Zug im Seil und auf den Haken kompensiert werden kann. Eine gefederte Lagerung des Antriebs war nicht möglich, blieb nur ein direkter Einbau einer kleinen Spiralfeder direkt an der Aufhängung des Korbes – und siehe da, mit dem zweiten Versuch klappt es wunderbar. Nun ist der Aufzug mehrere Stunden im Test gelaufen und es gab keinerlei Probleme mehr! Ich gebe zu, ich war anfangs von diesem Problem sehr überrascht, vor allem aber, wie sich der Fehler auswirkte.
Nun aber ferdsch – fertig – ready!
Alle Lampen leuchten, die Kohleschute lässt sich von oben nach unten und zurück schalten und schließlich läuft der Förderkorb unentwegt und bringt die Kohle von unten nach oben in den Kohlebehälter. Ebenso ist die Elektronik fertig und vollständig verkabelt und braucht nun nur noch angesteckt werden.
Im Resümee, eine Arbeit, die Spaß gemacht hat, die mich aber auch Nerven gekostet hat, denn mehr als einmal habe ich nacharbeiten müssen. Wenn man alles zusammenrechnet, habe ich sechs Monate in einer ersten Phase vor neun Jahren dran gearbeitet, bis es zur Unterbrechung kam, und nun mit weiteren intensiven fünf Monaten ist die Arbeit vollendet. Und das alles als Bestandteil eines gemeinsam aufgebauten Eisenbahnmuseums, wohin der Kohleturm wohl eines Tages endgültig gehen wird, wenn ich die Modellbahnerei wegen zittriger Hände oder schlechter Augen einmal gänzlich aufgeben werde.
Das sicher nur vorläufig letzte Bild stellt noch einmal Kohle- und dazu auch den Wasserturm gemeinsam vor, den ich im Anschluss ebenso aus einem “Bausatz” gebaut habe, so wie sie in etwa demnächst im Lokomotivmuseum von Shelbyville demnächst aufgestellt und eingebaut werden. Sieht doch ganz gut aus, oder? Und trotzdem wird noch eine Ergänzung notwendig sein, das Wasserauslaufrohr am Wasserturm soll auch noch einen Antrieb erhalten, damit es abgesenkt und wieder angehoben werden kann. Aber das betrachte ich nun nach all den Erfahrungen mit den Antrieben am Kohleturm als eine leichte Übung, einfach nur ein bisschen Fleißarbeit. Falls Sie darüber Genaueres erfahren wollen, dann öffen Sie bitte mit diesem Link Ein Wasserturm für’s Eisenbahnmuseum die Beschreibung.
So sieht der Kohleturm nun auf der Anlage an seinem Bestimmungsort aus und ist sogleich in voller Funktion – Kohle wird auf der Rückseite angeliefert und an der Frontseite nimmt die erste Dampflok gerade Kohle. Vielleicht nicht gerade das ausgewogenste Bild, das da auf der Ausstellung im Januar 2018 in Siebenlehn entstanden ist, aber eben ein erstes. Ich bin sicher, dass weitere folgen werden.
Das mit dem geplanten Video ist dann doch nichts geworden, da haben mir die einzelnen Szenen einfach nicht gefallen, um sie denn zu einem kleinen Filmchen zusammenzufügen. Tut mir leid, aber ich hoffe sehr auf weitere Gelegenheiten!
Mit dem nachfolgenden Bild war ich schon ein ganzes Stück vor dem Ende aller Arbeiten in die Öffentlichkeit gegangen, eine große Transportkiste für den Tower. Die Notwendigkeit einer stabilen Kiste ergab sich einfach daraus, dass der Kohleturm nicht irgendwo auf einer Anlage fest installiert wird, sondern er seinen Platz auf beweglichen Modulen findet, die immer wieder auf- und auch abgebaut werden. Bei einer festen Montage wäre es bei dem relativ groben Umgang und beim Transport eine erhebliche Belastung und Gefährdung für das Modell, es könnte doch sehr leicht Schäden davontragen und auch ich möchte dieses Modell nicht permanent reparieren müssen! Da ist die separate Aufbewahrung und der Transport in einer sicheren Kiste wohl der bessere Weg, auch wenn das Modell immer wieder an seinem vorgesehenen Platz eingesetzt und sogar verkabelt werden muss. Eine Transportkiste erschien damit definitiv als die beste Lösung, in der das Modell einfach eingesetzt und sicher fixiert werden kann, und ich wünsche sehr, dass meine Theorie damit aufgeht.
Und diese Kiste hat nun eine erste Bewährungsprobe gut überstanden, das Modell natürlich ebenso – und damit könnten dann tatsächlich auch weitere Bilder entstehen. Ich hoffe, dass sich da bald eine Gelegenheit ergeben wird!
Ja, leider haben sich diese Gelegenheiten bisher noch nicht ergeben und im Moment habe ich auch nicht allzu viel Hoffnungen. Also hat das Modell einen vorläufigen Platz an der Seite vom Testgleis meines Arbeitsplatzes bekommen und da kommt dann auch immer wieder einmal eine Lok zur Bekohlung vorbei. Klicken Sie bitte auf den folgenden Link zu meiner Galerie und sehen Sie dort eines der Videos, die so von Zeit zu Zeit entstehen.